Sicherheitspakete integrieren Spam-Schutz

Tools treten Junk-Mails in die Tonne

28.03.2003
MÜNCHEN (ave) - Unerwünschte elektronische Werbenachrichten bereiten immer mehr Administratoren Kopfzerbrechen. Eine Reihe von Herstellern will mit neuen oder verbesserten Produkten dabei helfen, die elektronischen Postfächer in Unternehmen von Spam zu säubern.

Als Kommunikationsmittel wird die elektronische Post für Firmen immer wichtiger. Doch leider droht vielen Postfächern allmählich der Spam-Kollaps: Unzählige unerwünschte Werbesendungen belasten nicht nur die Mail-Server unnötig, sondern stören auch die Angestellten bei der Arbeit.

Administratoren stehen daher vor einem Dilemma: Einerseits benötigen die Mitarbeiter die Kommunikation mit der Außenwelt, andererseits muss gewährleistet sein, dass sie nicht abgelenkt oder belästigt werden. Produkte von Anbietern wie Borderware, Tumbleweed oder Blue Coat Systems können Abhilfe schaffen.

Borderwares Antwort auf das Spam-Problem heißt "Mxtreme". Die in drei Ausführungen erhältliche Appliance schützt nicht nur vor Werbemüll, sondern dank der integrierten Antiviren-Engine von Trend Micro auch vor Viren. Die Mxtreme-Modelle unterscheiden sich in der Anzahl der Arbeitsplätze, die damit versorgt werden können: "MX-200" und "MX-400" sind für Firmen mit bis zu 250 beziehungsweise bis zu 2000 Mitarbeitern geeignet. Die Topversion "MX-800" soll darüber hinausgehende Installationen abdecken können. Durch die Kombination statistischer Verfahren wie Distributed Checksum Clearinghouse und Statistical Token Analysis soll sich beim Blocken von Spam eine Trefferquote von über 99 Prozent erreichen lassen.

Die Preisspanne für die Produkte reicht von 6300 Euro (MX-200) bis hin zu 44100 Euro (MX-800). Darin enthalten sind Support, Software-Updates und Hardwaregarantie für ein Jahr. Hinzu kommen noch die Lizenzen für den Virenschutz, die beispielsweise bei 200 Usern 4680 Euro für das erste Jahr ausmachen.

Auch Tumbleweed Communications kümmert sich verstärkt um die Spam-Thematik. Für die Version 5.5 seiner Lösung "Secure Mail" hat der Anbieter eigenen Angaben zufolge ein dynamisch erweiterbares Analysemodul für Spam-Nachrichten sowie einen Update-Service entwickelt. Frisch entwickelte Methoden zur Spam-Erkennung sollen sich damit umgehend an Kunden verteilen lassen. Ein spezielles Labor widmet sich der Erforschung neuer Verfahren zur Identifizierung und Klassifizierung von Spam. Secure Mail 5.5 soll im zweiten Quartal 2003 erscheinen, der Preis steht noch nicht fest.

Weit über Spam-Schutz hinaus geht "Security Gateway" von Blue Coat Systems: Der Hersteller will Unternehmen mit seiner Appliance eine umfassende Web-Security-Lösung bieten. Aus diesem Grund hat sich der Hersteller mit Finjan und Secure Computing zusammengetan und deren Lösungen "Surfingate for Web" und "Smartfilter" in sein Security Gateway integriert. Administratoren können das Gerät benutzen, um Spam abzuwehren, Web-Zugriffe der Mitarbeiter zeitlich und inhaltlich zu begrenzen oder um E-Mails und übertragene Dateien auf gefährliche Inhalte zu scannen.

Smartfilter von Secure Computing blockt Web-Inhalte ab, die vom Unternehmen als unerwünscht definiert sind. Basis der Auswahl sind Schwarzlisten mit über vier Millionen Einträgen, die ständig gepflegt werden. Bereits bei ausgehenden Anfragen prüft das Tool, ob die gewünschte Site zulässig ist. Da Smartfilter direkt auf der Appliance installiert ist, müssen Anwender keinen eigenen Server dafür bereitstellen. Ein Nutzungszwang besteht nicht: Kunden können Smartfilter bei Bedarf auch mit einem Lizenzierungscode erst zu einem späteren Zeitpunkt freischalten.

Finjans Surfingate scannt Mails oder Web-Sessions intensiv auf verdächtige Aktionen. Enthält ein Programm etwa einen Zugriff auf lokale Datenträger, schlägt das Tool Alarm. Dadurch soll die Software in der Lage sein, auch unbekannte Angriffe zu blocken.

Security Gateway bietet in der kleinsten Version Schutz für 100 parallel arbeitende Nutzer, die leistungsstärkste Variante ist auf 7000 gleichzeitige Sessions ausgerichtet. Der Preis für eine auf 1000 Anwender ausgelegte Lösung beträgt inklusive der Lizenzen für die unterschiedlichen Module für das erste Jahr etwa 200 000 Dollar. Nach Darstellung von Blue Coat Systems ist sie für Unternehmen bis zu einer Größe von 10000 Anwendern ausreichend dimensioniert.