Bordmittel, TuneUp Utilities und mehr

Tools rund um die Windows-Registry

28.05.2013
Von  und
Thomas Bär, der seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig ist, bringt weit reichende Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von IT-Prozessen im Gesundheitswesen mit. Dieses in der Praxis gewonnene Wissen hat er seit Anfang 2000 in zahlreichen Publikationen als Fachjournalist in einer großen Zahl von Artikeln umgesetzt. Er lebt und arbeitet in Günzburg.
Frank-Michael Schlede arbeitet seit den achtziger Jahren in der IT und ist seit 1990 als Trainer und Fachjournalist tätig. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten als Redakteur und Chefredakteur in verschiedenen Verlagen arbeitet er seit Ende 2009 als freier IT-Journalist für verschiedene Online- und Print-Publikationen. Er lebt und arbeitet in Pfaffenhofen an der Ilm.

System "tiefer legen": TuneUp Utilities

Ein Programm, das den ganzen Rechner „auffrischen“ soll: Die TuneUp Utilities 2013 analysieren dabei unter anderem auch die Registry und entfernen unnötige Einträge.
Ein Programm, das den ganzen Rechner „auffrischen“ soll: Die TuneUp Utilities 2013 analysieren dabei unter anderem auch die Registry und entfernen unnötige Einträge.
Foto: Bär/Schlede

Im Jahrestakt veröffentlicht der Hersteller "TuneUp Distribution" jeweils eine neue Version der Programmsammlung "TuneUp Utilities" für die Windows-Plattform. Die Software gliedert sich in die einzelnen Teilbereiche wie "Status & Empfehlungen", "System optimieren", "Speicherplatz gewinnen", "Probleme beheben" und "Windows anpassen. Die Aufgabe des einzelnen Bereichs lässt sich sehr leicht vom Titel ableiten. So soll dann die primäre Aufgabe der Software eigentlich auch in der Beschleunigung von Windows liegen: Dazu werden Dienste werden gezielt angehalten oder Funktionalitäten reduziert, damit sich das System für den Anwender schneller "anfühlt".

Wir installierten die Software für einen Test auf einen virtualisierten Windows 8 PC, auf den bisher ausschließlich die Preview-Version von Microsoft Office 2013 installiert wurde. Ansonsten wurde auf diesem Windows keinerlei Software installiert und dennoch kam die Tune Up Software bei der "1 Klick Wartung"-Wartung zu der Erkenntnis, dass bereits 152 Probleme in der Registry zu finden waren, die es zu bereinigen gab. Insgesamt bescheinigte die Software dem an sich noch so jungen System, dass eine "Mittlere Systembeeinträchtigung" vorliegen würde.

Ein Mausklick auf die "152 Probleme" öffnete eine Auflistung der einzelnen Schlüssel und die Erklärung, warum es sich bei diesem Schlüssel/Wert um einen Fehler handelte. So wurde von der Software beispielsweise bemängelt, dass der Uninstall-Schlüssel für die VMware-Tools auf eine Datei zeigte, die nicht existierte und aus diesem Grunde gelöscht werden könne. Das Programm stellt zudem einen manuellen Test zur Registry-Reinigung bereit: Hier hat der Anwender die Möglichkeit, gezielt Prüfung zu starten. Das kann dann notwendig sein, wenn zum Beispiel eine Software deinstalliert wurde und der Benutzer sicherstellen will, dass wirklich alle Verknüpfungen in der Registry entfernt wurden.

Für den Test hinterlegten wir im Bereich "Uninstall" einige Einträge, die von einer Software stammen, die nicht existierte. Diese wurden dann vom Programm korrekt identifiziert. Dass wir an einen anderen Stelle unter HKLM einfach nur Einträge anlegten, die Platz brauchen, aber keinen Sinn ergeben, entdeckte die Software indes nicht.

Ein Registry Cleaner ist auch mit dabei: Dieser Teil der TuneUp Utilities informiert den Benutzer über die gefundenen Probleme und bietet für den Notfall auch die Wiederherstellung an.
Ein Registry Cleaner ist auch mit dabei: Dieser Teil der TuneUp Utilities informiert den Benutzer über die gefundenen Probleme und bietet für den Notfall auch die Wiederherstellung an.
Foto: Bär/Schlede

Der Registry-Editor orientiert sich sehr stark an den Windows-Bordmitteln, bietet aber einen sehr großen Vorteil: Durch das Setzen des Häkchens "Registry schreibgeschützt" werden versehentliche Änderungen beim "Durchschauen" verhindert. Ansonsten arbeiten die Entwickler hier mit "Schall und Rauch": So findet der Anwender hier den Befehl "Komplette Registry exportieren", was problemlos auch mit dem kostenlosen Microsoft-Tool gemacht werden kann. Dazu muss er einfach nur den "Computer" oben in der Baumstruktur selektieren, ehe er auf "Export" klickt.

Neben der Prüfung auf Fehler bietet die Software die Möglichkeit, die Registry-Datenbank zu defragmentieren. Hierzu schreibt die Software die zentrale Datenbank neu und beseitigt dabei mögliche strukturelle Fehler. Der Hersteller verspricht dadurch eine Reduzierung von Fragmenten, was die Bearbeitungszeit verkürzen und zur Freigabe von ungenutztem Speicher führen soll. Im Test benötigte die Registry-Defragmentierung dann einen Systemneustart und konnte 2032 KByte Speicher freigegeben - irgendeine Beschleunigung eines Systems konnten wir durch diese Maßnahme nicht feststellen.

Wer das Programm einmal selbst anschauen möchte, kann auf eine 15-Tage Testversion zurückgreifen: Diese Trial-Version kann hier heruntergeladen werden, ist in vielen Sprachen verfügbar und lässt sich leicht installieren sowie auch wieder deinstallieren.

Vorteile der Tune Up Utilities:

  • Stabiles Programmpaket zur Bereinigung von Systemfehlern

  • Regelmäßige Aktualisierung

  • Intuitive Bedienung

Nachteile der Tune Up Utilities:

  • Zur ausschließlichen Bearbeitung der Registry zu umfangreich und mit zu vielen Funktionen ausgestattet.

Fazit: Mit knapp 40 EUR sind die Tune Up Utilities sicherlich keine "Billigsoftware". Wer nur eine Lösung zur Optimierung der Registry benötigt, kann hier auch auf kostenlose Lösungen setzen. Die vielen Jahren Erfahrung des Herstellers sprechen jedoch für die Tune Up Utilities - es ist bestimmt nicht damit zu rechnen, dass der PC nach einer Optimierung nicht mehr funktioniert. Nicht gefallen hat uns hingegen die nahezu inflationäre Anzahl von vorgefundenen Problemen: Hier hatten wir doch das Gefühl, dass hier in erster Linie mit viel Übertreibung gearbeitet wird.

Beliebt und kostenlos: Wise Registry Cleaner

Sieht vielleicht nicht so gut aus, konnte aber im Test überzeugen: Der Registry Cleaner 7 von Wise konnte im praktischen Einsatz viele unnötige Informationen in der Registry entdecken.
Sieht vielleicht nicht so gut aus, konnte aber im Test überzeugen: Der Registry Cleaner 7 von Wise konnte im praktischen Einsatz viele unnötige Informationen in der Registry entdecken.
Foto: Bär/Schlede

Der Wise Registry Cleaner in der aktuellen Version 7.71 ist ein überaus beliebtes und zudem kostenfreies Programm. Neben den Standardversionen, die fest auf einem Computer installiert werden müssen, bietet der Hersteller für beinahe alle seine Tools auch eine portable Variante an, die der Anwender auf dem USB-Stick installieren und mitnehmen kann. Neben dem Registry Cleaner bietet der Hersteller auch Tools für die Entfernung von Installationsresten, einen Disk-Cleaner und weitere Windows-Tools an.

Die Untersuchung unseres bereits genannten Testrechners dauerte nicht einmal eine Minute und Wise Registry Cleaner identifiziert 103 Probleme in der Datenbank, die aber allesamt nicht als Sicherheitsproblem eingestuft wurden. Unsere hinzugefügten Testeinträge, die auf nichts verweisen, identifizierte die Software ohne Probleme und auch die im Uninstall-Bereich hinterlegten Fehleinträge wurden als unnütz deklariert und bereinigt. Uns gefiel es dabei besonders gut, dass dieses Programm einen Scheduler bietet, der eine regelmäßige Ausführung sowie ein Backup und Restore anbietet. Auch eine Defragmentierung der Registry bietet die Software: Sie lieferte im Test jedoch nur eine Einsparung von 1,5 MByte.

Vorteile der Wise Registry Cleaner:

  • Schnell und zuverlässig

  • Portable-Version verfügbar

  • Intuitive Bedienung

Nachteile der Wise Registry Cleaner:

  • Ergebnis der Defragmentierung geringer als bei der Konkurrenz

Fazit: Hier findet sich ein kostenloses Programm, dazu zudem als Portable-Variante angeboten wird und die Registry schnell und sicher aufräumt. Damit bekommt der Wise Registry Cleaner unsere unbedingte Empfehlung, wenn um die Wartung und Betreuung der Registry geht.