Teamviewer, Port Scanner, 2X und RDP

Tools für Windows Phone 8

15.08.2014
Von  und
Frank-Michael Schlede arbeitet seit den achtziger Jahren in der IT und ist seit 1990 als Trainer und Fachjournalist tätig. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten als Redakteur und Chefredakteur in verschiedenen Verlagen arbeitet er seit Ende 2009 als freier IT-Journalist für verschiedene Online- und Print-Publikationen. Er lebt und arbeitet in Pfaffenhofen an der Ilm.
Thomas Bär, der seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig ist, bringt weit reichende Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von IT-Prozessen im Gesundheitswesen mit. Dieses in der Praxis gewonnene Wissen hat er seit Anfang 2000 in zahlreichen Publikationen als Fachjournalist in einer großen Zahl von Artikeln umgesetzt. Er lebt und arbeitet in Günzburg.

Port-Scanner

Mal schnell über das WLAN prüfen welche Ports auf einem Server, Netzwerkgerät oder Client-Computer von Außen sichtbar sind. Dafür muss der Windows Phone Besitzer nicht extra dass Laptop auspacken, hierfür gibt es eine App, die das können soll, so der Herausgeber "Usman ur Rehman Ahmed".

Das Tool Port Scanner tut, was der Name besagt - allerdings nicht immer.
Das Tool Port Scanner tut, was der Name besagt - allerdings nicht immer.
Foto: Schlede/Bär

Der "Port Scanner" für Windows Phone 7.5 und höher ist schnell und problemlos installiert. Anstelle der üblichen Eingabe eines IP-Bereichs den das Programm nach offenen Ports abgrast, bietet diese App nur die Eingabe einer einzelnen Ziel-IP. Dem Scan-Bereich für die Port-Adressen, maximal 200 Ports am Stück, muss der Besitzer ebenfalls eingeben.

Dass das Programm in der Standardauslieferung auch jeden nicht erreichbaren Port in der Auflistung nach dem Scan darstellt, das kann der Benutzer in den "Settings" abschalten. Zunächst verwunderte uns im Test, dass die Messergebnisse nicht plausibel waren: Einmal war der Domänencontroller über Port 139 NetBIOS-seitig erreichbar, einmal nicht. Der Grund für dieses Verhalten, welches auch als Mangelpunkt unter Kommentare im Store genannt wird, sind die zu kurzen Timeout- und TTL-Werte in den Settings. Wer diese über den Schieberegler erhöht, beispielsweise auf 400 ms und 25 ms für Time To Live (TTL), erhält zwar verlässliche Ergebnisse, muss jedoch länger auf die Ergebnisse warten. Die Deaktivierung des "Nagle-Algorithmus" zur Reduktion der Anzahl von TCP-Paketen brachte keine nennenswerten Unterschiede im Test.

Positiv am Port Scanner:

  • weniger als ein MByte groß

  • kostenlos

  • bietet eine Auflistung der Well Know Ports

Negativ am Port Scanner:

  • App nur auf Englisch

  • keine Analyse eines IP-Bereichs möglich

  • Ergebnisse können nicht gespeichert oder als E-Mail-Anhang verschickt werden

Fazit: Für ein kostenloses Netzwerk-Analyse-Tool gerade noch akzeptabel. Der Blick auf die Möglichkeiten die die Apps Stores für iOS und Android in Bezug Netzwerk-Tools bieten, machen neidisch.

PIN-Schutz für Fotos

Üblicherweise kann jeder, der das Kennwort, bestehend aus einigen Zahlen, für ein Windows Phone kennt auch auf dessen Speicherplatz für Fotos zugreifen. Verknüpft der Besitzer den Fotospeicher mit dem Skydrive so gelangen die Bilder automatisch über die Cloud auf den heimischen PC oder ins Büro. Möglicherweise gibt es jedoch Bildmaterial, welches nur dann eingesehen werden darf, wenn ein zusätzlicher PIN eingegeben wird. Nutzungsanwendung sind beispielsweise die Speicherung von nicht öffentlichen Plänen, Mustern oder Entwürfen der Firma oder die privaten Urlaubsfotos auf einem geschäftlich genutzten Dienst-Smartphone.

Mit dem "File Locker" beziehungsweise dem "FileLocker Pro Lite" von Braindigit IT für Windows Phone 7.5 und höher kann der Benutzer bis zu 10 Bilder in mehreren virtuellen Alben auf seinem Smartphone verstecken, vor unerwünschten Zugriff schützen und somit auch vor versehentlichem Löschen bewahren. Die Pro Version erlaubt mehrere Alben mit je zehn Bildern, die einfache Version nur insgesamt zehn Bilder.

Nach der Installation der knapp 1 MByte großen App legt der Besitzer einen PIN-Code fest und definiert eine beliebige Frage mit der dazu passenden Antwort. Falls der PIN-Code einmal vergessen werden sollte, ist dies die einzige Möglichkeit wieder an den PIN zu gelangen. Es folgt das Anlegen eines Albums, eine Art Ordner für maximal zehn Bilder. Das Bildmaterial stammt entweder direkt von der Kamera oder wird aus dem Foto-Speicher in den Filelocker kopiert. Durch das Kopieren in den geschützten Bereich wird das Bild jedoch nicht automatisch im öffentlichen Bereich gelöscht. Das muss von Hand geschehen. Wer viele Bilder schützen möchte, der wird den fehlenden Multi-Select schmerzhaft vermissen.

Positiv am File Locker:

  • weniger als ein MByte groß

  • kostenlose Möglichkeit Bildmaterial zu schützen

  • in der Pro Lite-Fassung Darstellung in einer Slide-Show

  • PIN-Code kann auch Buchstaben enthalten

Negativ am File Locker:

  • App nur auf Englisch

  • Originalbilder werden nicht automatisch gelöscht, nicht einmal auf Wunsch

  • Der Hersteller macht keine Angaben darüber mit welcher Verschlüsselung das Programm arbeitet

Fazit: Der File Locker ist eine äußerst praktische Software und schon nach kurzer Zeit wünscht sich der Anwender er könne über dieselbe Technik ganze Apps vor dem Zugriff sperren. Es gibt zwar weitere Programme um Bilder "privat" zu halten, jedoch ist File Locker als einzige Lösung komplett kostenfrei zu haben. (mb)