Freie App-Server im Vergleich

Tomcat vs. Geronimo vs. JBoss vs. GlassFish

10.09.2008
Von Markus Franz

Apache Geronimo als AppServer

Die Apache Foundation hat neben Tomcat natürlich auch einen ausgewachsenen Application-Server im Programm: Apache Geronimo 2.1.1, der im April 2008 freigegeben wurde. Das Projekt wird aktiv von IBM unterstützt, dessen WebSphere-Application-Server in der Community Edition auf Apache Geronimo basiert. Andere Application-Server sind als monolithische Software konzipiert, nicht so Geronimo: Alles dreht sich um einen Kernel, der die Grundlage für die GBean-Komponenten bietet. An diese modulare Architektur können leicht andere Projekte der Apache Foundation andocken und so einen kompletten Java-EE-AppServer formen.

Über das Web-Interface von Geronimo erfolgt die komplette Wartung.
Über das Web-Interface von Geronimo erfolgt die komplette Wartung.

Neben Tomcat als Web-Container hat man die Wahl, auch den freien Container Jetty zu installieren. Als EJB-Container dient immer OpenEJB. Apache Geronimo bietet einige besonders leistungsfähige Merkmale: Die ausgereiften Bibliotheken Apache Axis und verwandte Libraries sind der Grundstein für Web-Services in diesem Application Server. Mit Apache Derby beinhaltet Geronimo direkt eine eigene SQL-Datenbank, die für einfache Aufgaben durchaus eine gute Alternative zu einem eigenen Datenbank-Server bildet.

Nach dem Download der knapp 70 MB genügt zum Start der Befehl "geronimo run". Die Web Administration Console verwaltet alle Dienste und kann neue Web-Anwendungen oder EJB-Projekte verteilen. Gleichzeitig gibt es direkt von der Geronimo-Community ein Eclipse-Plug-in, das ständig verfeinert wird und im Test sehr gut funktionierte. Damit ist Geronimo klarer Sieger beim Zusammenspiel mit den IDEs auf dem Desktop. Apache Geronimo wurde über Sun gemäß Java EE 5 zertifiziert und ist somit auf dem neuesten Stand.