Nicht mehr Abseits stehen:

Tochnologieförderung auch in, Spanien

24.02.1984

MADRID (VWD) - Die spanische Elektronik- und Informatikbranche soll ihre Produktion in den kommenden vier Jahren erheblich ankurbeln. Angestrebt wird In diesem Industriezweig neben einer nachhaltigen Steigerung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit eine kräftige Zunahme der Exporte bei einer gleichzeitig deutlichen Reduzierung der Einfuhren, erklärte der Minister für Industrie und Energie, Carlos Solchaga. Öffentliche Mittel sollen bereitgestellt werden.

Ein großes Problem sind nach Regierungsangaben. die in den vergangenen Jahren deutlich gestiegenen Elektronikimporte. Während 1981 die Produktion (196,196 Milliarden Peseten) ungefähr der Einfuhr (196,588 Milliarden Peseten) entsprach, überstieg der Import (323,727 Milliarden Peseten) im folgenden Jahr die Produktion um ein Beträchtliches (243,408 Milliarden Peseten).

Nach dem Beschluß des spanischen Ministerrates sollen von 1984 bis 1987 öffentliche Gelder in Höhe von 100 Milliarden Peseten für die Expansion der DV-Industrie bereitgestellt werden. Davon entfällt der Mammutanteil auf die Exportförderung. 26 Milliarden Peseten sind für Industriekredite vorgesehen und 18 Milliarden Peseten stehen für Forschung und Entwicklung zur Verfügung.

Erklärtes Ziel ist die spürbare Anhebung der inländischen Nachfrage von Industrie- und Dienstleistungsunternehmen nach Elektronikerzeugnissen, und damit die Modernisierung der Wirtschaft. Endgültige statistische Daten der Elektronikindustrie Spaniens für 1983 werden erst Mitte 1984 vorliegen. Bei den Basisdaten für den Elektronikbereich wird bis 1987 gegenüber 1982 eine wertmäßige Steigerung der Inlandnachfrage um rund 60 Prozent angenommen (in Preisen von 1982). Für die Informatikbranche wird im gleichen Zeitraum eine Zunahme von ungefähr 116 Prozent zugrundegelegt.

Eine durchschnittliche jährliche Steigerungsrate von etwa 14,6 Prozent wird bis 198 7 beider Produktion von Bauelementen veranschlagt. Die Exporte werden gegenüber 1982 voraussichtlich um 106 Prozent ansteigen. Jedoch ist das geringe technologische Niveau im Bereich der Bauelemente deutlich am erwarteten Anstieg der Importe zu spüren. Sie sollen bis 1987 um 160 Prozent zunehmen.

Deutlich erhöhen soll sich auch die Produktion auf dem Informatiksektor. Im Vergleich zu 1982 wird ein Produktionsanstieg um rund 344 Prozent angestrebt. Der Anteil der Produktion an der erwarteten Inlandnachfrage soll 1987 etwa 75 Prozent betragen. Bei den Exporten werden wesentlich höhere Zuwachsraten als bei den Importen vorausgesetzt.