Tl beurteilt deutschen Markt:BaId genug Rechner in der Tasche

11.05.1979

HANNOVER (VWD) - Offensichtlich stellt sich der amerikanische Konzern Texas lnstruments darauf ein, daß der Taschenrechner- Markt in den Industrieländern Iangsam Sättigungstendenzen zeigt. Im vergangenen Jahr hat sich dieser Markt in des Bundesrepublik nur deshalb um fast ein Viertel auf 6,9 Millionen Stück ausgeweitet, weil LCD- Minirechner auch für den Konsumenten eingeführt und Taschenrechner für die Schulen offiziell freigegeben wurden.

Mit einem jährlichen Volumen von 6,5 Millionen Einheiten scheine der Taschenrechnermarkt in der Bundesrepublik gesättigt, meinen die Amerikaner. Nur laufend neue Produktideen brächten neues Wachstum. Beispielsweise wird es nach Auffassung von Texas Instruments Firmen geben, die spezielle Sprachprogramme entwickeln und die Moduln vertreiben wie heute Musikkassetten.

Deutlich werden die Innovationsraten daran,daß bei Texas Instruments allein 70 Prozent der heutigen Rechner vor zwei Jahren noch gar nicht im Programm gewesen sind. Das Unternehmen erwartet für 1980 einen Umsatz von 3 Milliarden Dollar. Bis 1990 sollen es 10 Milliarden sein. Gemeldet wird gegenwärtig ein Rekordauftragsbestand von 1,4 Milliarden Dollar. Während der Umsatz des Konzerns 1978 um ein Viertel höher lag als im Vorjahr, nahm der Gewinn noch um ein Fünftel auf fast 117 Millionen Dollar zu. Vor Steuern waren es 10,1 Prozent vom Umsatz nach 10,3 Prozent in 1977.

Nach Auffassung der Amerikaner wird die Elektronik langfristig einige Wirtschaftszweige verdrängen, die sich mit Speicherung auf der Basis von Papier befassen. Daß dabei die deutsche Technologie dies auch begriffen hat, zeigt beispielsweise das hannoversche Unternehmen Pelikan mit einem elektronischen Manager- Schreibtisch- Set, der nicht nur den herkömmlichen Terminkalender ersetzen kann, sondern auch wie eine "elektronische Sekretärin" funktioniert.

AU: