Neues Betätigungsfeld für West-Carrier?

TK-Märkte in Ost- und Zentraleuropa vielversprechend

01.05.1998

Momentan sieht es in Ost- und Zentraleuropa in Bezug auf Verfügbarkeit von TK-Diensten noch düster aus. Obwohl in Ländern wie Rußland, Bulgarien, der Tschechischen Republik, Ungarn, Polen oder Slowakischen Republik mit 417 Millionen annähernd so viele Menschen leben wie in Westeuropa (450 Millionen), stehen dort wesentlich weniger Telefonanschlüsse zur Verfügung: Lediglich 71 Millionen Zugangsleitungen sind in dieser Region vorhanden (Westeuropa: 208 Millionen).

Nach Meinung der Gartner Group ist demnach ein ungeheures Wachstum möglich, besonders da die Liberalisierung in den genannten Ländern allmählich an Fahrt gewinnt. Rußland ist bereits vollständig dereguliert, die öffentliche Telefonie in Bulgarien und der Tschechischen Republik werden mit Beginn der Jahre 2001 beziehungsweise 2002 folgen. Wiederum ein Jahr darauf sollen dann auch die TK-Märkte in Ungarn, Polen und der Slowakischen Republik für den freien Wettbewerb geöffnet sein. Für die Entwicklung nachteilig zeigen sich derzeit noch politische und wirtschaftliche Instabilitäten in den genannten Ländern. Dies sei besonders deutlich in Rußland, wo die momentane Regierungskrise nach Meinung der Gartner Group "der Entstehung von TK-Carriern nicht sonderlich zuträglich" ist. Gerade dies sei eine Chance für Carrier aus Westeuropa oder den USA. Laut Gartner können sie von der derzeitigen Situation profitieren, indem sie in die Region investieren oder über Kooperationen ihr Engagement verstärken.