TK-Kunden können weiter auf Einsparungen hoffen

TK-Kunden können weiter auf Einsparungen hoffen Arcor-Chef sieht noch kein Ende des Preisverfalls

12.03.1999
MÜNCHEN (CW) - Der Wettbewerb auf dem Telefonmarkt sorgt auch künftig für sinkende Preise. Mit dieser Aussage widersprach Harald Stöber, Chef von Mannesmann-Arcor, Statements seiner Konkurrenten. Gleichzeitig hat ein Gericht den Weg für die Deutsche Telekom geebnet, die ihre Minutenpreise in der Nebenzeit auf sechs Pfennig senken möchte.

Mit seiner Aussage, die Preise würden weiter fallen, steht Arcor-Chef Stöber allerdings allein auf weiter Flur. Erst in der vergangenen Woche hatte Dirk Reupke, Geschäftsführer der Elmshorner Talkline GmbH, davon gesprochen, daß der Spielraum für Preissenkungen immer kleiner werde: Die Branche sei "eigentlich unten angekommen". Damit bekräftigte er Aussagen seiner Konkurrenten Gerhard Schmid, Chef der Mobilcom AG, und Ron Sommer, Vorstandssprecher der Deutschen Telekom AG, die in der letzten Zeit eine baldige Stabilisierung der TK-Kosten prophezeit hatten.

Einig sind sich alle Kontrahenten, daß die Preisbremse irgendwann gezogen werden müsse. Was folgt, so die Chefs unisono, sei ein gnadenloser Konzentrationsprozeß in der Branche. Nach Stöbers Einschätzung würden diesen letztlich nur drei oder vier Unternehmen mit eigenen Netzen sowie einige Verbindungsmakler und lokale Anbieter überleben. Als Erfolgsgaranten nannte Talkline- Mann Reupke Tugenden wie Zuverlässigkeit, Service oder Freundlichkeit.

Ungeachtet der Diskussion hat die Telekom jüngst einen kleinen Teilsieg errungen. Das Verwaltungsgericht Köln wies einen Antrag des Konkurrenten Otelo ab, ihn am Beschlußverfahren der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Reg TP) über Tarifsenkungen der Telekom zu beteiligen. Das Verfahren sollte zügig ablaufen, so das Gericht. Hintergrund: Die Telekom will ihre Minutenpreise in der Nebenzeit auf sechs Pfennig senken und benötigt dafür die Zustimmung der Reg TP.