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TiVo rutscht tiefer in die Verlustzone

31.08.2006
TiVo ist im zweiten Quartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht – allerdings nicht aufgrund seiner Geschäftstätigkeit, sondern durch Prozesskosten aus einem Patentstreit mit EchoStar Communications.

Der US-amerikanische Pionier digitaler Videorekorder wies für den Ende Juli abgeschlossenen Berichtszeitraum einen Nettoverlust von 6,5 Millionen Dollar oder sieben Cent pro Aktie nach einem Fehlbetrag von 892.000 Dollar oder einem Cent je Anteilschein in der vergleichbaren Vorjahreszeit. TiVos Quartalsumsatz stieg im Jahresvergleich um 50 Prozent auf 59,2 Millionen Dollar. Die Technik- und Serviceerlöse erhöhten sich dabei von 40,7 auf 52,9 Millionen Dollar.

Netto gewann TiVo, das im kalifornischen Alviso sitzt, im Laufe des Quartals 30.000 Neukunden. Es bedient gegenwärtig gut 4,4 Millionen Kunden. CEO Tom Rogers findet das angesichts der traditionell verkaufsschwachen Sommerzeit und keiner zusätzlichen Werbemaßnahmen erfreulich.

TiVo Wettbewerbsposition wurde zuletzt dadurch geschwächt, dass Kabel-, Satelliten- und Elektronikhersteller eigene Varianten des DVR anbieten. Aus Sicht von TiVo verletzen solche Nachbauten aber die 2001 erteilten Patente des Unternehmens, die andere Hersteller in Lizenz nehmen sollten.

Ein texanischer Richter hatte kürzlich die Firma EchoStar deswegen schon dazu verdonnert, den Verkauf ihrer digitalen Videorekorder einzustellen und über drei Millionen bereits im Markt befindliche Geräte zu deaktivieren. Ein Berufungsgericht hat diese Entscheidung ausgesetzt und weitere Anhörungen angesetzt. (tc)