Kleine Helfer

Titanium Mobile für native Android- und iPhone-Anwendungen

13.07.2011
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.
Mit dem quelloffenen Framework "Titanium Mobile” des kalifornischen Unternehmens Appcelerator können auch Web-Entwickler ohne Java- oder Objective-C-Kenntnisse native Anwendungen für Android und iPhone implementieren.
Die Firma SugarCRM hat ihren iPhone-Client mithilfe von Titanium Mobile realisiert. Die Anwendung ist im App Store erhältlich.
Die Firma SugarCRM hat ihren iPhone-Client mithilfe von Titanium Mobile realisiert. Die Anwendung ist im App Store erhältlich.
Foto: Diego Wyllie

Bei Titanium Mobile werden die nativen APIs der mobilen Betriebssysteme in einer einheitlichen Abstraktionsschicht gekapselt. Programmiert wird hauptsächlich mit JavaScript, Html und CSS - der Einsatz von PHP, Ruby und Python ist optional auch möglich. Der große Vorteil von Titanium besteht darin, dass Entwickler ihre Applikation nur einmal schreiben müssen. Das Framework interpretiert den Quellcode auf der jeweiligen Plattform und delegiert die Funktionsaufrufe an Module, die sie nativ umsetzen. Die Entwicklungszeit wird dadurch deutlich geringer.

Titanium stellt über 100 native UI-Elemente zur Verfügung und erlaubt laut Anbieter selbst native 2D- und 3D-Animationen. Zum Standard-Funktionsumfang gehören unter anderem auch SQLite-Datenbanken, Zugang zum internen File-System, Html5- und CSS3-Support, Multimedia-Module für die Wiedergabe von Audio und Video sowie vorgefertigte Soap- und RESTful-Komponenten, die für die schnelle Implementierung von Web-Services eingesetzt werden können.

Appcelerator bietet eine Community-Edition von Titanium Mobile, die kostenlos ist und zu kommerziellen Zwecken verwendet werden darf. Firmen, die sich besseren Support, Analyse-Funktionen bezüglich der Nutzung ihrer Applikationen und Zugang zu Beta-Versionen wünschen, können auf die Professional Edition zurückgreifen, die knapp 200 Dollar pro Entwickler und Monat kostet.

CW-Fazit

Wer ohne Objective-C- beziehungsweise Java-Kenntnisse native Anwendungen für iPhone und Android-Smartphones entwickeln möchte, für den ist das umfangreiche Titanium-Framework ideal. Zwar ist die Lösung noch recht jung. Eine schnell wachsende Entwickler-Community und die Unterstützung namhafter Großunternehmen und Investoren deuten aber auf eine erfolgreiche Zukunft hin.

(Teaser: Fotolia, Sergej Seemann, pah)