Tipps zum Umgang mit mobilen Geräten

23.08.2007
Die US-amerikanische CW-Schwesterpublikation "Computerworld" hat Ratschläge für das Erstellen und den Einsatz mobiler Applikationen zusammengestellt.

Der mobile E-Mail-Abruf vom Handy aus ist nur der Anfang. Mobile Endgeräte entwickeln sich zunehmend zu intelligenten Frontends für Firmenanwendungen. Doch der Weg dahin ist nicht leicht.

Handhelds sind mehr als ein Manager-Spielzeug.

Das Erste, was die IT-Abteilung eines Unternehmens wissen muss, ist, dass der Besitz drahtloser Endgeräte nicht mehr nur Domäne der Management-Etage ist etwa, um beim Golfen mit dem Office in Kontakt zu bleiben. Es handle sich vielmehr um echte Produktivitätswerkzeuge, und ihr Einsatzgebiet seien Anwendungen für den Servicemitarbeiter im Außendienst, erklärt Steve McCorry, Technical Director bei dem britischen Mobility-Dienstleister PSM Mobility.

McCorry verdeutlicht dies am Beispiel eines Außendienstmitarbeiters, der morgens zunächst ins Büro fährt, um seine Aufträge abzuholen und abends mit einem Stapel erledigter Aufträge zurückkehrt. Viele Kunden wünschten eine Lösung, um den Austausch der Arbeitsunterlagen zu digitalisieren und zu automatisieren. Die Techniker könnten dann ihren Arbeitstag beim ersten Kunden beginnen und mit dem letzten Auftrag beenden.

Nicht die bei PCs gemachten Fehler wiederholen

Als zweiter Hauptpunkt gilt laut McCorry zu beachten, dass die Geräte keine neuen Inseln mit minimaler Konnektivität darstellen. So kämpften Unternehmen selbst 25 Jahre nach dem ersten IBM-PC damit, wichtige Unternehmensinformationen aus PC-Tabellen herauszulösen und in netzbasierende Applikationen einzubinden.

Andererseits reicht der Browser-basierende Zugriff auf Anwendungen, die auf Firmen-Servern laufen, nicht aus. Selbst wenn die Handhelds WLAN und breitbandige Mobilfunkverbindungen unterstützen, ist ein ständiger Zugriff auf den Server nicht gewährleistet. Die Geräte müssen daher in der Lage sein, Daten zu speichern und in einem gewissen Maße lokal zu verarbeiten, um sie bei Wiederherstellung einer Verbindung weiterzuleiten.

Doch weder der Stand-alone- noch der Browser-basierende Ansatz bietet die im Außendienst oft benötigte Flexibilität. Der Schlüssel zu einer einfacheren und schnelleren Anwendungsentwicklung für Handhelds besteht für McCorry in Middleware, etwa die Entwicklungsplattform "Agentry" von Syclo.

Die spezifischen Eigenschaften von Handhelds nutzen

Ebenso wie PCs über spezielle Anwendungen verfügen, die sie von Servern unterscheiden, stellen auch Handhelds eine eigene Klasse von Rechnern mit besonderen Fähigkeiten dar. Diese sind zum großen Teil ortsabhängig, so etwa das Erfassen von Aufzeichnungen bei Ereignissen oder die Bereitstellung von Informationen über die direkte Umgebung. So können Handhelds festhalten, wo sich eine Arbeitsgruppe zu einem bestimmten Zeitpunkt befand und was sie tat . Sie sichern zudem die Unterschrift des Kunden als Bestätigung für die abgeschlossen Arbeit.

Produktwahl: Verschiedene Aufgaben, verschiedene Anforderungen

Servicemitarbeiter stellen andere Anforderungen an ein mobiles Endgerät als Manager, erläutert McCorry. Kleine, schlanke und zerbrechliche Modelle eigneten sich nicht für Mitarbeiter, die den ganzen Tag mit großem, schwerem Werkzeug arbeiten. Da sie keine freie Hand übrig hätten, benötigten sie ein Gerät, das sie am Gürtel oder in einer Tasche transportieren könnten.

Intelligente Geräte ver-stärken den Wunsch nach mehr Anwendungen

Sind die Außendienstmitarbeiter erst mit mobilen Endgeräten ausgestattet, werden sie schnell Anregungen für weitere Anwendungen geben. Zum Beispiel müssen sie häufig Spesen und Fahrtkilometer abrechnen warum also nicht eine Applikation entwickeln, mit der sie diese Daten sofort festhalten und an die Buchhaltungssoftware der Firma weiterleiten können?

Werden Reparatur- und Wartungshandbücher digitalisiert und direkt auf dem Gerät oder einer SD-Card gespeichert, spart sich der Arbeitgeber die Kosten für den Druck und die Verteilung. Automatische Updates stellen gleichzeitig sicher, dass jeder Mitarbeiter immer die aktuellen Versionen zur Hand hat.

Auch an die Batterielaufzeit denken

Letztendlich ist die Akkulaufzeit ein entscheidendes Kriterium für die Nutzung eines Handhelds gerade im Außendienst, wo nicht ständig ein Ladegerät zur Hand ist. Deshalb sind Laptops oder Tablet-PCs, deren Akkus wegen ihrer großen Displays nur drei bis vier Stunden halten, häufig nicht die erste Wahl.

Die Lösung sei, erklärt McCorry, den Geräten mit einer Device-Management-Software zu einer langen Batterielaufzeit zu verhelfen. So sollten etwa Stromfresser wie WLAN, Bluetooth, Mobilfunk und Infrarot nur dann aktiviert werden, wenn der Anwender sie wirklich braucht.