Dem Teufelskreis entkommen

Tipps gegen die Hektik

31.12.2011
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Renate Oettinger war Diplom-Kauffrau Dr. rer. pol. und arbeitete als freiberufliche Autorin, Lektorin und Textchefin in München. Ihre Fachbereiche waren Wirtschaft, Recht und IT. Zu ihren Kunden zählten neben den IDG-Redaktionen CIO, Computerwoche, TecChannel und ChannelPartner auch Siemens, Daimler und HypoVereinsbank sowie die Verlage Campus, Springer und Wolters Kluwer. Am 29. Januar 2021 ist Renate Oettinger verstorben.
Wer wieder Ruhe und Ausgleich in sein Leben bringen will, muss den Veränderungsprozess mit einer bewussten Selbsterkenntnis beginnen.

Im Privat- und Berufsleben haben Manager, Geschäftsführer und Führungskräfte immer mehr mit der hektischen Zeit zu kämpfen. Das bekommt auch Peter H., Leiter der Kreditabteilung einer Genossenschaftsbank, zu spüren. Tag für Tag muss er schnellstmöglich weitreichende Entscheidungen treffen, hunderte E-Mails lesen und die meisten davon auch beantworten usw. Mittels Handy ist er immer und überall erreichbar, sogar am Wochenende und im Urlaub. Meine Tage werden immer kürzer, wo bleibt nur meine Zeit? Wieso bin ich auf einmal so antriebslos, habe Schlaf- und Konzentrationsstörungen? Wo sind meine Grenzen? - All diese Fragen stellt sich Peter H. seit einigen Wochen.

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Die Hektik im Büro von Peter H. geht schon Montagmorgen um 8 Uhr los. Teambesprechung in aller Kürze, für Mitarbeitergespräche und vor allem deren Motivation bleibt schon seit vielen Wochen keine Zeit mehr. Danach die E-Mails abarbeiten, endlose Telefonate, Zwischenberichte mit den neusten Zahlen beim Vorstand, Termine außer Haus usw. Für eine Mittagspause hat Peter H. so gut wie nie Zeit und abends ist er oft bis 20 Uhr oder länger im Büro. Dazu kommen Termine und Veranstaltungen im Privatleben. Denn auch mit seiner Familie und mit Freunden möchte Peter H. gerne regelmäßig Zeit verbringen, etwas unternehmen oder Sport machen.

Obwohl er in seinem Traumjob arbeitet und gerne auch privat was unternimmt, setzt er sich dabei selbst oft so unter Druck, um auch das noch geregelt zu bekommen, dass ihm manchmal schier der Kopf platzt. Ihn plagen dann schnell Schuldgefühle wegen unerledigten Arbeiten. Gepaart mit Perfektionismus führt dies dann zu einem Durcheinander, in dem er schnell den Überblick verliert. Ein Burn-out ist hier meistens programmiert.

Doch gibt es überhaupt Möglichkeiten, diese Beschleunigung der Zeit zu stoppen und aus dem Teufelskreis wieder zu entkommen? Dazu Eva Link, Persönlichkeitstrainerin von "Erfolg bewirken" aus München: "Ja, diese Möglichkeiten gibt es. Doch das gelingt nur mit einer bewussten, persönlichen Selbsterkenntnis. Wichtig ist dabei, über die Veränderungen nachzudenken. Wie und wo man das tut, muss jeder für sich selbst herausfinden. Manche zieht es dafür in die Natur zu einem Spaziergang, andere bevorzugen sportliche Aktivitäten wie Joggen, wieder andere suchen Gespräche mit Freunden und Kollegen."