Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW)

Tipps für Unternehmen zur Nutzung sozialer Netze

31.03.2010
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) hat einen Leitfaden herausgebracht, der Unternehmen Tipps zur Nutzung von sozialen Netzen gibt.
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Spätestens, seit die Tester von Stiftung Warentest Online-Netzwerken wie MySpace, Facebook, StudiVZ etc. in Sachen Datenschutz ein vernichtendes Urteil ausstellten und auch das Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Tipps zur richtigen Nutzung solcher Social Networks gab, stehen sie in der öffentlichen Kritik.

Nun hat auch die Wirtschaft reagiert. Deren Interessenverband BVDW veröffentlichte einen Leitfaden mit zehn Tipps für den geschäftlichen Umgang im Social Web. Dieser kann auf der Webseite des Verbands kostenlos herunter geladen werden.

Verhalten bei Firmenproblemen

Die Handlungsempfehlungen der Fachgruppe Social Media greifen verschiedene unternehmensrelevante Themen auf: Etwa den Umgang mit internen Informationen in sozialen Netzen. Auch die Problematik öffentlicher Kritik am eigenen Unternehmen und über Kunden, Auftraggeber und Partner wird erörtert. Thema ist auch, wie sich ein Unternehmen sowie dessen Mitarbeiter in den öffentlichen Foren verhalten sollen, wenn die Firma sich in kritischen Situationen befindet.

Tipps für Unternehmen und Mitarbeiter

Der BVDW hat zehn Ratschläge für Unternehmen und deren Mitarbeiter, wie sie sich in sozialen Netzen korrekt bewegen.
  1. Definieren Sie Ziele

  2. Geheimnisse sind geheim und Interna bleiben intern

  3. Mitarbeiter müssen authentisch sein

  4. Wer veröffentlicht, übernimmt Verantwortung

  5. Interne Kritik ist erlaubt, bleibt aber intern

  6. Gehen Sie mit Fehlern offen um

  7. Schonen Sie Ihre Geschäftsbeziehungen

  8. Beachten Sie das geltende Recht

  9. Schränken Sie private Nutzung von Social Media während der Arbeitszeit ein

  10. Social Media erfordert kontinuierliches Engagement

Grundsätzlich sieht auch der Bundesverband, dass soziale Netze auch aus dem Berufsalltag nicht mehr wegzudenken sind. "Kein Unternehmen kann sich dem Social Web mehr entziehen", erläutert Axel Schmiegelow, Vorsitzender der Fachgruppe Social Media im BVDW.

Vermischung privat und beruflich

Einige Folgen der Web-Aktivitäten können dabei durchaus fatal sein: Mitarbeiter vermischen schnell einmal private und berufliche Informationen auf Social-Media-Plattformen. Hier, so der rat des BVDW, beugen klare Unternehmensrichtlinien für die geschäftliche Nutzung von Social Media ungezielter Kommunikation vor. So lassen sich "potentielle Risiken sowohl vom Unternehmen als auch von einzelnen Mitarbeitern abzuwenden", sagt Schmiegelow.

Sein Kollege Felix Fiek, stellv. Vorsitzender der Fachgruppe Social Media im BVDW, warnt denn auch, viele Unternehmen seien noch sehr unerfahren im Umgang mit dem Social Web: "Auch Mitarbeitern ist die Tragweite von Äußerungen innerhalb eines sozialen Netzwerkes nicht immer bewusst. Hier muss jedes Unternehmen klare Spielregeln aufstellen, auch wenn die Nutzung von Social Media ausdrücklich erwünscht ist". (jm)