Automatisierte Upgrades

Tipps für einen leichteren SAP-Umstieg

25.01.2010
Von Olaf Hajeck und Petra Gast

Phase 2: Umsetzung und Go-Live

Standardisiertes Projektmanagement

Im Rahmen eines SAP-Upgrades sind vorgefertigte Projektpläne, Checklisten, Cutover-Pläne, Lessons Learned und How-to-Dokumente äußerst hilfreich. Standardisierte Methoden ermöglichen es den Anwendern, das Projekt zügig und wirksam zu steuern sowie Erfahrungen aus anderen Vorhaben zu nutzen.

Paralleler Aufbau von zwei Wartungslandschaften

Damit sich das Produktivsystem auch während des Upgrade-Projekts warten lässt, ist eine parallele Systemlandschaft erforderlich. Dazu werden Kopien vom Entwicklungs- und Testsystem hergestellt, die im alten Release-Stand verbleiben und an das Produktivsystem angebunden werden. Das bereits vorhandene Entwicklungs- und Testsystem dient der eigentlichen Projektarbeit, denn beide Systeme werden nacheinander auf das neue Release SAP ERP 6.0 umgestellt.

Automatisierte Konvertierung des kundeneigenen Quellcodes

Spezielle Konvertierungswerkzeuge sorgen für eine automatisierte, regelbasierte Anpassung des Kunden-Quellcodes. Nach Erfahrungen von Accenture können damit in der Regel bis zu 90 Prozent der betreffenden Prozesse automatisiert werden. Der manuelle Aufwand reduziert sich auf ein Minimum, die Umstellungszeiten werden erheblich verkürzt. Darüber hinaus trägt die hohe Bearbeitungsqualität der Konvertierungs-Tools dazu bei, die Testaufwände zu verringern.

Sandbox-Upgrades zur Generalprobe

Für viele Unternehmen ist der Systemstillstand einer der kritischsten Zeitpunkte im gesamten Upgrade-Projekt, zum Beispiel wenn rund um die Uhr im Schichtbetrieb gearbeitet wird. Im Regelfall kommt allenfalls eine Downtime des SAP-Systems während eines Wochenendes in Betracht. Das Upgrade-Projektteam kann einer solchen Kundenanforderung besser genügen, wenn die geplante Downtime im Rahmen von Sandbox-Upgrades verifiziert wird. Dabei handelt es sich um eine Art "Generalprobe" auf einer Sandbox, die dem produktiven System ähnlich ist. Die Sandbox-Upgrades machen es möglich, Probleme und Schwachstellen, die zu einer Verlängerung der Downtime führen können, bereits im Vorfeld zu erkennen und zu beseitigen.

Go-Live und Downtime

Nach erfolgreichem Abschluss der Integrations- und Anwendertests erfolgt der Upgrade des Produktivsystems auf das neue Release SAP ERP 6.0. Prinzipiell hängt die Dauer der damit verbundenen Downtime von einer Reihe von Faktoren ab: zum Beispiel vom Release-Stand des eingesetzten SAP R/3-Systems, von Hardware, Konfiguration und Datenbank sowie der Komplexität der gesamten Systemlandschaft. Ein gut geplanter Cutover ist jedoch entscheidend, um die mit dem Kunden vereinbarte Downtime und Geschäftskontinuität im Go-Live zu erreichen.