Automatisierte Upgrades

Tipps für einen leichteren SAP-Umstieg

25.01.2010
Von Olaf Hajeck und Petra Gast

Phase 1: Planung und Analyse

Automatisierte Analyse kundeneigener Entwicklungsobjekte

Der Upgrade-Projektaufwand hängt maßgeblich vom Anteil der kundenindividuellen Entwicklungen in den vorhandenen SAP R/3-Systemen ab. Da viele dieser Objekte mit den Anforderungen des neuen ERP-Release kollidieren können, muss ihr Quellcode an die neue Programmumgebung angepasst werden.

Durch den Einsatz eines speziellen Software-Werkzeugs lassen sich diese Programmerweiterungen automatisiert identifizieren und analysieren. Damit ist innerhalb kurzer Zeit klar, wie viel Quellcode verändert werden muss und welcher Zeit- und Kostenaufwand dafür erforderlich ist. Ebenso können die Verantwortlichen die nicht mehr genutzten Eigenentwicklungen in den SAP R/3-Applikationen ausfindig machen und herausfiltern. Da dies erfahrungsgemäß für durchschnittlich die Hälfte aller selbst geschriebenen Programme zutrifft, kann eine frühzeitige Auslese den späteren Upgrade-Aufwand signifikant senken.

Darüber hinaus ermittelt das Analysewerkzeug die erforderlichen Anpassungen im SAP-Berechtigungskonzept: Davon sind rund 60 Prozent der im Altsystem vorhandenen Berechtigungsrollen betroffen, das zeigen unter anderem die Erfahrungen von Accenture.

Workshop zur Analyse der technischen Infrastruktur

In einem begleitenden, komprimierten Workshop beleuchten die IT-Mitarbeiter die technischen Rahmenbedingungen für einen Upgrade: dazu zählen beispielsweise die vorhandenen IT-Systeme und Schnittstellen, andere geplante oder bereits laufende IT-Projekte sowie die für einen Release-Wechsel notwendigen Ressourcen.

Dabei sollte auch geklärt werden, ob sich parallel zum Upgrade eine Unicode-Umstellung oder eine Modernisierung der SAP-Systemumgebung empfiehlt, zum Beispiel von Hardware, Datenbanken und Betriebssystem.

Fazit: Vorteile der industrialisierten Analyse

  • Die Kunden erhalten bereits nach kurzer Zeit einen detaillierten Projektplan mit Angaben zu Projektlaufzeit und -kosten, zu Anforderungen und Ressourcenbedarf.

  • Anwender können auf dieser Basis entscheiden, ob sie den Upgrade in eigener Regie anpacken oder - was gerade bei sehr komplexen Projekten zu empfehlen ist - externe Unterstützung in Anspruch nehmen sollten.

  • Erfordert eine manuelle Quellcode-Anpassung mehrere hundert Personentage, sollten die Unternehmen zudem einen industrialisierten Konvertierungsansatz wählen.