Rekrutierung per Xing, LinkedIn und Co.

Tipps für die Personalsuche im Web 2.0

26.02.2012
Von Tobias Wendehost

10 Tipps für die gezielte Analyse von Nutzer-Profilen

"Gerade die Profile bei Xing und LinkedIn bieten Personaler zahlreiche Möglichkeiten, sich einen ersten Eindruck über den Kandidaten zu verschaffen", so Steinmetz und Scheel. Ein paar grundlegende Eigenheiten müssen Personal-Manager aber auch Bewerber in allen sozialen Netzwerken beachten:

  1. Unternehmen und potenzielle Kandidaten sind kreativ, wenn es um Berufsbezeichnungen geht. Wenn man nach einem Bewerber sucht, sollten auch alternative Job-Titel berücksichtigt werden.

  2. Hat ein Xing-Mitglied sein Profil auf seine Berufs- oder Positionsbezeichnung reduziert, sollten Personaler diese Angaben kritisch hinterfragen.

  3. Viele Nutzer der Karrierenetzwerke "vergessen" bewusst, ihre Profile zu aktualisieren. Häufig geben Mitglieder auch das Ende der Beschäftigung an, lassen aber in der Beschreibung den Titel und das Unternehmen stehen. Hier lohnt sich ein Blick ins vollständige Profil.

  4. Beim Durchlesen der Angaben sollten Personaler darauf achten, wie konkret und aussagekräftig diese sind. Häufig neigen Nutzer zu Übertreibungen, um so attraktiv wie möglich dazustehen.

  5. Zur Analyse eines Profils gehört die Überprüfung der Kontakte, wenn diese freigegeben sind. So deutet die Häufung von Kontakten aus einer Firma darauf hin, dass es sich wahrscheinlich um Kollegen handelt.

  6. Wenn Kandidaten aufgrund eines Netzwerks interessant erscheinen, lohnt sich eine genauere Betrachtung. Wie wahrscheinlich ist es, dass es sich wirklich um ein reales Netzwerk handelt? Ein Blick auf die Aktivitäten oder eine genauere Recherche kann dabei helfen, angegeben Kontakte zu bestätigen.

  7. Ein Facebook- oder Google+-Profil lässt sich so aufbauen, dass es relevante Informationen enthält, die bei der Suche helfen. Gerade interessante Zusatzinformationen, die nicht bei Xing oder LinkedIn stehen, können hier verwendet werden.

  8. Um erfolgreich nach Kandidaten zu suchen, sollten Personaler Suchbegriffe miteinander kombinieren und Begriffe variieren.

  9. Trotz aller gebotenen Skepsis bei der Suche: Eigenwerbung ist erlaubt. Hierbei muss der Suchende nur darauf achten, dass entsprechende Angaben der Realität entsprechen. Sind etwa die aufgeführten Sprachkenntnisse wirklich vorhanden oder reichen sie nur für einen kurzen Small Talk?

  10. Bei der Personalsuche sollte man sich nicht nur auf ein Netzwerk konzentrieren. Facebook und Google+ sind mittlerweile auch bei Managern und Führungskräften beliebte Plattformen. Wer sich auf eine Plattform konzentriert, schränkt die Erfolgsaussichten massiv ein.

Dies ist nur eine kurze Auswahl an Tipps, die für Personal-Manager und Bewerber bei der Verwendung der sozialen Medien hilfreich sind. Wer sich genauer mit der Personalsuche im Web 2.0 beschäftigen möchte, sollte einen Blick in den Ratgeber "Erfolgreiche Personalsuche im Social Web" wagen. Neben den nützlichen Hinweisen zu den bekannten Plattformen, geht das Buch auch auf Alumni-Netzwerke ein und stellt die Möglichkeit interaktiver Karrieremessen im Web 2.0 vor.

Heike Steinmetz, Alexander Scheel: Erfolgreiche Personalsuche im Social Web. Professionelle Strategien, um die besten Talente per Xing, Facebook, Twitter & Co. zu gewinnen, 252 Seiten, Data Becker, 29,95 Euro.