Was?
Viele Präsentationen sind zwar optisch ansprechend, aber nicht durchgängig und darum unverständlich. Layout, Formensprache, Bildsprache und textliche Gestaltung sollten nicht von Folie zu Folie variieren, sondern konsistent sein. Denn nur so schafft man optisch und inhaltlich einen Gleichklang und kann dem Zuhörer eine stimmige Kernbotschaft als roten Faden vermitteln.
- So nicht!
Die meisten kennen die Regeln. Powerpoint-Präsentationen sollten nie mit Text oder Media-Elementen überladen werden. Und doch halten sich erstaunlich viele Menschen nicht daran, wie unsere folgende Bildergalerie zeigt. - Lesbarkeit
Diese Folie ist ein klarer Fall für den Designdoktor. Die Zuschauer können beim Betrachten weder den Text gut lesen noch das Auto im Hintergrund erkennen. - Sinn
Während der Präsentation hat der Redner die Gelegenheit für Erläuterungen. Eine gute Powerpoint-Präsentation sollte man allerdings auch ohne Erläuterungen verstehen. Diese Präsentation über soziale Netzwerke dient als schlechtes Beispiel und hinterlässt viele Fragezeichen. - Verwirrung
Farben sind ideal, um Aufmerksamkeit zu erregen. Mehr als zwei oder drei verschiedene Farben sollten es allerdings nicht auf einer Folie sein. Zu viele Farben hinterlassen schnell einen unübersichtlichen Eindruck, wie diese Folie zeigt. - Text-Bild-Schere
Die strukturierte Textdarstellung ist gut. Wer nichts falsch machen möchte, greift wie hier zu einem Template. Die Grafik rechts im Bild trägt allerdings nichts zum weiteren Verständnis bei. - Textbombe
Eine Folie mit so viel Text wie in diesem Beispiel ist immer eine schlechte Idee. Das Schlimmste: Die Zusammenfassung wird auf der nächsten Folie fortgesetzt. - Charts ja, aber richtig!
Charts und Grafiken sind ideal für Powerpoint. Sie machen das Gesagte anschaulich und lockern auf. Aber wie in diesem Beispiel 100 Charts auf eine Folie zu packen, macht die Folie unübersichtlich und unleserlich. - Lieblosigkeit
Das Online-Banner oben im Bild ziert jede einzelne Seite der Präsentation. Die Werbung hätte auf der letzten oder der ersten Seite völlig genügt. Und wenn schon Banner von Web-Seiten nötig werden, sollte man sich wenigstens die Mühe machen, den Special-Offer-Button bei der Bildbearbeitung wegzuschneiden. - (Un-)Sichtbarkeit
In dieser Folie wurde der Einsatz der Media-Elemente übertrieben. Wenn man klickt, erscheint Text, andere Bausteine verschwinden dann allerdings. Das erschwert das Lesen gewaltig. - Bullet-Debakel
Wer Bulletpoints einfach an den Anfang von ganzen Absätzen setzt, hat ihr Prinzip falsch verstanden. Die Aussagen sollten knackig sein, nicht wie hier lang und damit unübersichtlich. Als Faustregel gilt: Wer auf Schriftgröße zehn bis zwölf verkleinern muss, damit der Text auf die Folie passt, muss kürzen.
Wer inhaltlich den roten Faden knüpfen will, muss sich gut vorbereiten und sollte am Anfang ein Inhaltsverzeichnis und seine Kernbotschaft definieren. Dann sollten Sie - wie früher bei einem Deutschaufsatz in der Schule - den Spannungsbogen mit einer Einleitung, einem Hauptteil und einem Schlussteil aufbauen. Zudem ist es dem roten Faden zuträglich, die Grammatik und Interpunktion der Überschriften konsistent zu halten. Schreiben Sie also nicht auf einer Folie knapp "100% Überstunden = 12.000€ mehr Umsatz je Monat" und auf der nächsten Folie lang "Durch die geleisteten Überstunden wurden über die letzten 12 Monate über 144.000€ zusätzlicher Umsatz erwirtschaftet." Bleiben Sie bei einem durchgängigen sprachlichen Stil in Ihren Formulierungen.
Wieso, Weshalb, Warum?
Wieso: Erstellen Sie eine Präsentation für sich selbst, wissen Sie, wofür Sie diese benötigen. Erarbeiten Sie die Präsentation jedoch für andere Personen wie Ihren Chef oder einen Kunden, dann sollten Sie sich fragen, wieso diese Person die Präsentation benötigt. Ist sie für seine Selbstdarstellung, für einen Erkenntnisgewinn durch das Zusammenfassen und die Dokumentation Ihrer eigenen Arbeit, die Sie für diese Person gemacht haben oder für einen anderen Zweck?
Wenn Sie wissen, wieso der Adressat Ihrer Präsentation diese erstellt haben möchte, können Sie den roten Faden, die Kernbotschaft Ihrer Präsentation darauf abstimmen. Warum wurden gerade Sie damit beauftragt, die Präsentation zu erstellen? Die Antwort hilft Ihnen, sich auf das von Ihnen geforderte Wissen und Ihre Qualifikationen zu besinnen. Schließlich erwartet Ihr Chef, dass sie diese auch einbringen.
Stellen Sie sich bei der finalen Qualitätskontrolle immer wieder die Frage, ob alles aus Sicht des Adressaten nachvollziehbar ist. Haben Sie Abkürzungen verwendet, die Sie nicht erklärt haben? Haben Sie alle Elemente Ihres zu Beginn aufgestellten Inhaltsverzeichnis abgearbeitet?
- 7 Tipps für eine gelungene Präsentation
Ob Abteilungsleiter, Ingenieur oder Verkäufer - viele Berufstätige müssen heute Produkte und Ideen ihren Kunden, Geschäftspartnern oder Kollegen vorstellen. Untersuchungen zeigen: Mehr als 90 Prozent aller Präsentationen werden von den Zuhörern als ermüdend erlebt. Der Hauptgrund ist der, dass das Publikum zwar mit Informationen überhäuft, aber kaum emotional angesprochen wird. - Tipp 1: Nicht Charts, sondern sich selbst präsentieren
Beachten Sie beim Vorbereiten Ihrer Präsentation: Nicht Ihre Charts sollen die Zuhörer überzeugen, Sie selbst müssen es tun! - Tipp 2: Die Zuhörer begeistern statt in Trance versetzen
Damit Sie beim Präsentieren Ihr Ziel erreichen, muss ihr Auditorium hellwach sein. Vermeiden Sie deshalb alles, was die Zuhörer in Halbschlaf versetzt, also beispielsweise zu dunkle Räume. - Tipp 3: Auch mit den Augen kommunizieren
Kommunizieren Sie beim Präsentieren mit dem Publikum nicht über Ihre Worte. Suchen Sie auch den Augenkontakt. - Tipp 4: Nicht jede Info visualisieren
Achten Sie beim Erstellen von Charts drauf, dass diese Sachverhalte veranschaulichen und mündliche Aussagen emotional unterstützen. Es sollten nur Dinge auf dem Chart stehen, die Ihre Botschaft verstärken - zum Beispiel eine beeindruckende Zahl, eine aussagekräftige Grafik oder ein emotional ansprechendes Bild. - Tipp 5: Auf eine lebendige Sprache achten
Achten Sie darauf, dass Sie Ihr Auditorium mit Ihren Worten auch emotional packen. Vermeiden Sie einen bürokratischen Nominalstil. Schmücken Sie Ihre Aussagen stattdessen mit vielen Adjektiven und starken Verben. - Tipp 6: Auf Kernbotschaften konzentrieren
Fokussieren Sie Ihre Präsentation auf wenige Kernbotschaften; setzen Sie diese mit Bildern, Zahlen und Zitaten adäquat in Szene. - Tipp 7: Spannung erzeugen und Emotionen wecken
Ein guter Vortrag strebt auf einen Abschluss hin, der im Kopf hängen bleibt. Wie Sie im Detail vorgehen, ist egal. Hauptsache, Sie verpacken Ihre Kernbotschaften unterhaltsam und emotional ansprechend. Gefühle lassen sich auf vielfältige Weise erzeugen. Zum Beispiel durch rhetorische Fragen und gezielt platzierte Sprechpausen. Sie können dem Publikum aber auch (Erfolgs-) Geschichten und Anekdoten erzählen.