Sparsames Data Center

Tipps, die den Energieverbrauch von Rechenzentren senken

29.10.2013
Von Ian Dixon
Rechenzentren sind oft heimliche Energiefresser. Deshalb wird das Thema Energieeffizienz bei den Data-Center-Betreibern viel diskutiert. Die folgenden Empfehlungen helfen, die Energiekosten im Rechenzentrum nachhaltig zu senken.
Foto: konstantin yolshin - shutterstock.com

Der Energiebedarf in den Serverräumen und Rechenzentren von Unternehmen steigt unaufhörlich an. Laut den Marktforschern von Gartner und IDC setzen die Rechenzentren durchschnittlich bis zu 50 Prozent ihrer Gesamtenergie für Kühlungsmaßnahmen der Hardware ein. Damit sind nach aktuellen Untersuchungen die Energiekosten der zweitgrößte Betriebskostenfaktor eines Rechenzentrums. Nur noch die Wartungs- und Administrationskosten sind höher. Allerdings könnte mit geeigneten Maßnahmen der Energiebedarf auf 15 Prozent reduziert werden, so die Analysten.

Wie IT-Verantwortliche eines Data Centers Energiekosten durch geeignete Energiesparmaßnahmen reduzieren können, zeigt das Beispiel Colt: Der Rechenzentrumsbetreiber könnte innerhalb der vergangenen drei Jahre seine Energiekosten um 18 Prozent senken. Für das Unternehmen entspricht das einer Einsparung von mehr als vier Millionen Euro jährlich. Dabei sind folgende energiesparende Maßnahmen zum Einsatz gekommen:

Messen und überwachen

Eine einfach Maßnahme, die jedoch immer noch bei einem Großteil der Datenzentren fehlt: Um eine Effizienzsteigerung einschätzen zu können, muss als Erstes der aktuelle Energieverbrauch über einen bestimmten Zeitraum gemessen werden.

Für den Anfang sollten sämtliche zur Verfügung stehende Daten und Quellen ausgewertet werden - selbst wenn die Daten rudimentär oder unvollständig sind. Das regelmäßige, möglichst genaue Messen und Auswerten des Stromverbrauchs ist der erste Schritt hin zu einem effizienteren Rechenzentrum.

Auch der PUE-Wert (Power Usage Efficiency) sollte regelmäßig geprüft werden. Liegen monatliche Durchschnittswerte vor, lassen sich Veränderungen durch den Vergleich der Werte aus einem Jahr mit den Vorjahren erkennen.

Zustandsprüfung: Erst wer seinen Gesamtenergieverbrauch im Rechenzentrum kennt, kann diesen mit entsprechenden Maßnahmen reduzieren.
Zustandsprüfung: Erst wer seinen Gesamtenergieverbrauch im Rechenzentrum kennt, kann diesen mit entsprechenden Maßnahmen reduzieren.
Foto: Colt

Um einen sinnvollen Vergleich zu ermöglichen, muss der Stromverbrauch konsequent und regelmäßig gemessen werden. Außentemperaturen und saisonbedingte Veränderungen haben einen signifikanten Einfluss auf den Stromverbrauch, und die erwarteten Energieeinsparungen müssen in Betracht gezogen werden, um voreilige Schlüsse zu verhindern.

Regulierte Luftzirkulation - kalte und warme Luft trennen

Ein Rechenzentrum ist in der Regel so konstruiert, dass kalte Luft angesaugt und warme Luft abgegeben wird. Wenn das Lüftungskonzept jedoch nicht richtig funktioniert, vermischt sich die kalte Luft mit der warmen. Die dadurch notwendige Regulierung der Temperatur kann zu einem der größten Stromfresser werden und den PUE-Wert maßgeblich beeinträchtigen. Oberste Priorität sollte deshalb die Kontrolle der Luftzirkulation und das Vermeiden der Vermischung von warmer und kalter Luft haben.