Thunderbird für unterwegs

19.08.2005
Von 
Jan Schulze ist freier Autor in Erding bei München.
Wer häufig an den Rechnern anderer Leute arbeiten muss, greift in der Regel für E-Mail auf Web-Mailer zurück. Diese sind den herkömmlichen Mail-Clients unterlegen. Abhilfe schaffen Programme, die nicht installiert werden müssen und sich zum Beispiel von einem USB-Stick starten lassen. Ein Vertreter dieser Art ist "Portable Thunderbird", eine Variante der E-Mail-Software für Windows, die das Open-Source-Projekt Mozilla entwickelt. Die Betaversion 1.0.6 kann kostenlos von der Website geladen werden und belegt rund 9 MB auf dem Speichermedium.

Zurzeit steht Portable Thunderbird nur in englischer Sprache zur Verfügung. Große Unterschiede zum großen Bruder gibt es nicht: Das portable Mail-Programm beherrscht alle Funktionen zum Arbeiten mit mehreren Mail-Accounts, Filtern von Junk-Mail und kommt mit HTML-Mails zurecht. Ebenso haben die Entwickler das vollständige Adressbuch integriert. An der Bedienung wurden keinerlei Änderungen vorgenommen, Portable Thunderbird präsentiert sich dem Benutzer in der gewohnten Oberfläche. Und auch bei den Datenformaten haben sich die Entwickler an der normalen Version orientiert. Damit lassen sich problemlos Mail-Ordner, Adresse und Profile aus eine vollständigen PC-Installation in die mobile Variante des Mail-Clients übertragen.

Die notwendigen Änderungen am Code, die einen Betrieb auf dem USB-Stick erlauben, sind für den Benutzer nicht spürbar. Gedanken machen sollte sich der Anwender über die Passwort-Verwaltung: Wie Thunderbird erlaubt auch Portable Thunderbird das Speichern der Zugangscodes. Wer von dieser Möglichkeit Gebrauch macht, sollte auf jeden Fall auch ein Master-Passwort festlegen: Dadurch werden die Mail-Passwörter verschlüsselt abgelegt und können nur durch Eingabe des Master-Zugangsworts genutzt werden. Ohne diese Sicherheitsmaßnahme liegen die Mail-Passwörter für jeden offen, der zufällig den USB-Stick in die Finger bekommt.

CW-Fazit: Portable Thunderbird ist die Alternative zu Web-Mailern und für Arbeitsplätze, an denen normale Mail-Clients nicht in Frage kommen.