APMaaS

Thoma Bravo legt Dynatrace und Keynote zusammen

17.06.2015
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Dynatrace und Keynote waren bis dato Marktbegleiter und teilweise Wettbewerber im Markt für Application Performance Management. Der Eigentümer Thoma Bravo legt die Firmen nun zusammen.

Dynatrace ist die frühere APM-Sparte (Application Performance Management) von Compuware und wurde im Dezember vergangenen Jahres auf eigene Füße gestellt, nachdem Finanzinvestor Thoma Bravo Compuware von der Börse gekauft hatte. Compuware seinerseits hatte 2011 die jetzt wieder namensgebende Linzer Firma Dynatrace für eine gute Viertelmilliarde Dollar geschluckt. Während Dynatrace darauf spezialisiert ist, Flaschenhälse in Enterprise-Anwendungen On-Premise und in der Cloud aufzuspüren, tut das seit 2013 im Besitz von Thoma Bravo befindliche Keynote dies primär für Webseite und mobile Anwendungen.

Im Zeitalter von Mobile First und Omni-Channel-Kommerz ist offenbar aus Sicht von Thoma Bravo jetzt nur zusammengewachsen, was zusammengehört: Keynote wird Teil der APMaaS-Sparte (Application-Performance-Management-as-a-Service) von Dynatrace, in der dann "Synthetic" von Dynatrace mit dem "Performance Monitoring" und "Quality Management" von Keynote kombiniert werden und Dynatrace zum größten APMaaS-Anbieter weltweit machen sollen. Keynotes früherer Chief Commercial Officer und Executive Vice President Howard Wilson wird General Manager des Bereichs, auf dessen kombinierter Kundenliste unter anderem Akamai, Amex, AT&T, Citi, Disney, Fedex, Google, Microsoft, Nestle, Nike, Telstra, Virgin, Visa, Walmart stehen - insgesamt 22 der 25 größten Handelsunternehmen sowie neun der zehn größten Banken der USA. Finanzielle Details der Transaktion wurden nicht veröffentlicht.

Mit der Zeit sollen die im SaaS-Modell gelieferten Monitoring-Lösungen von Dynatrace und Keynote verbessert und stärker miteinander verzahnt werden. Bestandskunden versprechen beide Unternehmen aber einen reibungslosen Merger ohne Service-Unterbrechungen oder Preisänderungen. Dyntrace hat nach der Zusammenlegung 1750 Mitarbeiter und mehr als 7500 Kunden weltweit. "Wir sind begeistert, dass wir unsere Kunden unter einem Schirm zusammenbringen und den Wert beschleunigen können, den wir ihnen allen bieten können", kommentiert Dynatrace-Chef John Van Siclen.

Für sein Ende März abgeschlossenes Geschäftsjahr hatte Dynatrace am Tag vor der Bekanntgabe des Mergers ein Umsatzplus von 58 Prozent auf mehr als 350 Millionen Dollar vermeldet. Dabei seien die Erlöse der weltweit über 650 Partner auf 63 Millionen Dollar gestiegen und die Wartungsverlängerungsrate habe 91 Prozent betragen. Unter den im Berichtszeitraum gewonnenen 1025 Neukunden sind demnach Adobe, Alibaba, DHL, Ford, KLM, Red Bull, Samsung und Vodafone.