Business-Smartphone Lenovo ThinkPhone

ThinkPad zum Telefonieren

13.01.2023
Von 
Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
ThinkPads, einstmals von IBM, heute von Lenovo, stehen wie kaum eine andere Notebook-Reihe für das Segment der Business-Laptops. An diesen Erfolg will Lenovo nun mit dem Smartphone ThinkPhone by Motorola anknüpfen.

IT-Großkonzern Lenovo kann in vielen Produktsegmenten Top-Platzierungen bei Marktanteilen vorweisen. So ist das Unternehmen laut Canalys weltweit unangefochtener Marktführer bei PCs und Notebooks. Anders sieht es bei Smartphones aus, hier führt Canalys die Lenovo-Mobile-Marke Motorola lediglich unter "Others".

Das ThinkPhone soll zum unverzichtbaren Begleiter des ThinkPads werden und so die Marktbedeutung der Lenovo-Smartphone-Marke Motorola im Business-Segment stärken.
Das ThinkPhone soll zum unverzichtbaren Begleiter des ThinkPads werden und so die Marktbedeutung der Lenovo-Smartphone-Marke Motorola im Business-Segment stärken.
Foto: Lenovo

Möglichst viele Geräte im Consumer-Segment abzusetzen, ist das eine. Um dauerhaft in der Liga der großen Brands mitspielen zu können, muss man auch im Geschäft mit den Business-Kunden punkten können. Die Voraussetzungen sind nicht schlecht, denn mit PCs, Notebooks, Servern und Rechenzentrumlösungen ist Lenovo ein starker Player im B2B.

Erste Weichen für mehr Erfolg bei Geschäftskunden im Smartphone-Segment hat Lenovo bereits gestellt. So wird derzeit das Motorola-Partnerprogramm in die einheitliche Lenovo-Struktur integriert. Mit einer klaren Markenstrategie und einem gemeinsamen Partnerprogramm soll Motorola auch für die klassischen Lenovo-Partner attraktiver werden. "Es wird keine Lenovo-Telefone mehr geben, die Smartphones sind alle unter Motorola-Label", hatte Björn Simski, General Manager MBG bei Motorola Mobility im Gespräch mit ChannelPartner auf der IFA in Berlin versprochen. Die Partnerprogramme sollen dann bis spätestens zum neuen Geschäftsjahr am 01. April 2023 angeglichen und verschmolzen werden. Bei Lenovo erhofft man sich dadurch Cross-Selling-Effekte, denn Lenovo-Händlern können so besser auf die Motorola-Produkte vermarkten.

Vorstellung zur CES

Doch dafür braucht es auch die passenden Produkte. Nun stellt Lenovo zur CES ein "ThinkPhone" vor. Es soll an den Erfolg und das Markenimage der Business-Notebooks der ThinkPad-Reihe anknüpfen. Das Lenovo ThinkPhone by Motorola soll so zum "besten Begleiter für ein ThinkPad" werden, erhofft man sich bei Lenovo.

Unsere Kollegen der PC-Welt haben im Rahmen der CES einen Blick auf das Smartphone geworfen:

"Wenn Sie nostalgische Gefühle für die ThinkBook Laptops von Lenovo hegen, mit ihrem strengen Aussehen, das durch einen kleinen roten Knopf unterstrichen wird, der als Maus schwieriger zu benutzen ist, als Sie sich erinnern, dann könnte dies das richtige Smartphone für Sie sein. Motorola, ein Unternehmen, das sich im Besitz von Lenovo befindet, hat das erste ThinkPhone entwickelt - und es ist im Grunde ein Motorola Edge 30 Fusion mit einem Think-ähnlichen Karbonfaser-Finish, einem größeren Akku und einer Menge an Business-Software. Es richtet sich an Unternehmen, von denen Moto hofft, dass sie gleich große Mengen davon kaufen werden, aber es wird auch für jedermann erhältlich sein, wenn Ihnen der Look gefällt", lautet ihre Einschätzung.

Die angesprochene Business-Software umfasst eine Reihe von Sicherheits- und Supportfunktionen, die unter anderem auf die Lenovo-Sicherheitsplattform ThinkShield basieren. Darüber hinaus können Unternehmen ThinkPhones mit Zero Touch einfach an Endbenutzer verteilen und ihre gesamte ThinkPhone-Flotte mit Geräteverwaltungslösungen wie Moto OEMConfig und Moto Device Manager verwalten.

Kommunikation mit dem ThinkPad

Mit Think2Think soll auch die Kommunikation zwischen ThninkPad und ThinkPhone natlos und produktiver werden. Dazu gehört unter anderem:

  • Instant Connect: Telefon und PC erkennen sich, wenn sie sich in der Nähe befinden und verbinden sich über WLAN.

  • Einheitliche Zwischenablage: Nahtlose Übertragung von kopiertem Text oder aktuellen Fotos, gescannten Dokumenten und Videos zwischen Geräten durch Einfügen in eine beliebige App auf dem Zielgerät.

  • Vereinheitlichte Benachrichtigungen: Telefonische Benachrichtigungen werden sofort im Windows Action Center angezeigt. Wenn Sie auf eine Benachrichtigung klicken, wird die entsprechende Telefonanwendung automatisch auf dem PC-Bildschirm gestartet.

  • Dateiablage: Einfaches Ziehen und Ablegen von Dateien zwischen ThinkPhone und PC.

  • App-Streaming: Öffne jede Android-Anwendung direkt auf dem PC.

  • Erweiterte Webcam: Nutzen Sie die Vorteile der leistungsstarken ThinkPhone Kameras und KI-Funktionen und verwenden Sie sie nahtlos als Webcam für alle Ihre Videogespräche.

  • Sofortiger Hotspot: Verbinden Sie sich mit einem Klick direkt vom PC aus mit dem Internet und nutzen Sie die 5G-Konnektivität des ThinkPhone.

Optisch gleicht sich das Business-Smartphone durch die Verwendung leichter Aramidfasern zusammen mit Aluminium an das Design der ThinkPads an. Einen genauen Liefertermin nennt Lenovo noch nicht. Das ThinkPhone soll in den "kommenden Monaten" auf den markt kommen. Auch über die Preisgestaltung schweigt sich der Konzern noch aus.

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