Hohe Speicherleistung durch neues Bussystem

Thinking-Machines-Superrechner arbeitet mit Sparc-Prozessoren

20.11.1992

MÜNCHEN (pi) - Neue Einstiegsmodelle der Supercomputer-Familie "CM-5" präsentiert Thinking Machines. Die Münchner Niederlassung des Herstellers aus Cambridge Massachusetts weist dabei besonders auf die schnelle Transferrate der Rechner hing die im Maximalausbau 4 GB/s beträgt.

Die neuen Scale-3-Modelle der CM-5-Serie verfügen über eine neue Architektur, die auf der Scalable-Processor-Architecture-Prozessor (Sparc) von Sun Microsystems basiert. Die Plattenknoten, die aus jeweils acht auf Platinen montierten 3?-Zoll-Laufwerken bestehen, sind nicht mehr über das Bussystem mit den Rechenknoten gekoppelt, sondern über ein Breitband-Kommunikationsnetz miteinander verbunden. Beide Knotentypen greifen gleichberechtigt auf das Kommunikationsnetz des Systems zu. Der Anwender hat die Möglichkeit, die Zahl der Platten- und Rechnerknoten nach Bedarf festzulegen Durch die Verzahnung von Verarbeitung und Dateizugriffen ergeben sich neue Möglichkeiten für Algorithmen, erklärt Thinking Machines.

Die Plattenknoten bieten jeweils eine Speicherkapazität von 9,6 GB, wobei maximal 384 Platinen möglich sind, also bis zu 3 TB Fassungsvermögen. Wie das Unternehmen meldet, fungieren diese Speicherkomponenten über das CM-5-Datennetz als Raid-3-File-System. Die CM-5-Einstiegsmodelle arbeiten mit dem Betriebssystem Cmost Unix, einer Abwandlung des Unix-Derivats Sun-OS. Der Preis beträgt je nach Konfiguration 750 000 Dollar und mehr.

Die Bergische Universität GHS in Wuppertal hat bereits einen der neuen hochparallelen Scale-3-Supercomputer bestellt. Der 32-Knoten-Rechner kostet der Münchner Thinking-Machines-Niederlassung zufolge 1,9 Millionen Mark und soll die seit August 1990 vorhandene 8-Knoten-Maschine "CM-2" ergänzen. Wie aus der Mitteilung hervorgeht, bietet der CM-5-Computer 1 GB Speicher und 16 GB Plattenspeicher, die Leistung beträgt 4 Gflops.

Als Neuigkeit kündigt der Hersteller zudem das Konvertierungs-Tool "C-Max" an, das die Umsetzung eines alten Fortran-77-Codes in einen für parallele Systeme geeigneten Fortran-Code ermöglicht. Keine Rede ist der CW-Schwesterpublikation "Computerworld" Zufolge jedoch von einem Softwarewerkzeuge mit dem in Cobol und C geschriebene Anwendungen auf parallelen Rechnern verwendet werden können.