The Open Group braucht neue Aufgaben

26.06.1998

SAN FRANZISKO (IDG) - Das Standardisierungsgremium The Open Group befindet sich derzeit in einer Strategiediskussion. Die Organisation hat sich mit Unix-Techniken wie Motif und Distributed Computing Environment (DCE) beschäftigt und leidet seit 1996 zunehmend unter einer Art Identifikationskrise, wie Open-Group-President Joseph De Feo indirekt zugibt. Momentan werde in Strategiesitzungen diskutiert, wo die Schwerpunkte der künftigen Arbeit liegen sollen. De Feo favorisiert dabei eine Verlagerung auf das Internet, das von De-facto-Standards einschlägiger Branchenriesen geprägt wird. Hier gelte es, Interessen der Anwender, etwa aus dem Umfeld von Behörden, Finanzdienstleistern oder der TK-Industrie, stärker zu berücksichtigen.

Sollte sich das Konsortium nicht auf neue Inhalte einigen, rechnen Experten mit einschneidenden Konsequenzen. Sie reichen von deutlichen Personalkürzungen bis zur Trennung von der europäischen Division X Open, mit der die Open Software Foundation (OSF) im Februar 1996 in The Open Group fusionierte. Die derzeit erwogene Alternative, eine Active X Group für Microsofts Komponententechnik zu gründen, wird von Branchenbeobachtern jedoch ebenfalls skeptisch beurteilt.