Hochschulen aus drei Ländern kooperieren

TH Zittau will Umweltschutz über DFN-Netz realisieren

02.10.1992

ZITTAU (CW) - Die Technische Hochschule Zittau startet das "Datenkommunikationsprojekt Dreiländereck Polen-Deutschland-CSFR. Ziel der Zusammenarbeit ist die Förderung grenzüberschreitender Maßnahmen zum Umweltschutz in der stark belasteten Region "Neiße".

Realisiert wird das Vorhaben durch ein Datennetz, das Wissenschaftsinstitute der drei beteiligten Länder verbindet. Betreiber dieses Netzes ist der Verein zur Förderung des Deutschen Forschungsnetzes (DFN Verein), eine Selbsthilfeorganisation von Wissenschaftlern, die mit den Universitäten in Wroclaw (Polen) und Liberec (CSFR) durch Datenleitungen verbunden ist.

Wichtigste Komponente bei dem Projekt ist eine Datenbank, in die Informationen aus Nordböhmen, Nordschlesien und Ostsachsen einfließen. Es handelt sich dabei um Daten zu Luft, Wasser, Boden, Abfall, Natur und Strahlenbelastung. Wie aus Angaben des DFN-Vereins hervorgeht, sind Aktualität und Exaktheit der Daten die Voraussetzungen für Modellrechnungen, Analysen und Prognosen, um wirksame Lösungen zum Umweltschutz zu erstellen. Über die Geschäftsstelle des DFN-Vereins erhalten die ausländischen Universitäten Zugang zum Wissenschaftsnetz WTN und zur TH Zittau, die das Projekt als verantwortliches Institut leitet.

Ein Kommunikations-Server der Hochschule ermöglicht den

Wissenschaftlern aus Polen und der CSFR den Zugriff auf internationale Datenbanken sowie die Benutzung des Deutschen Forschungsnetzes. Das Datennetz des Dreiländerecks wird unter anderem auch für die Arbeit an einem elektronischen deutsch-polnisch- tschechischen Wörterbuch genutzt.

Laut Dietmar Reichel, Leiter des Hochschulzentrums in Zittau, trägt das Projekt Dreiländereck wesentlich zur Förderung der wissenschaftlichen Arbeit in der Euroregion Neiße bei. Unterstützt wird das Vorhaben vom Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) und vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) in Dresden.