Die Anschlagleistung gibt im Schreibdienst nicht mehr den Ausschlag:

Textautomaten beim Bund dünn gesät

17.10.1980

MÜNCHEN/HANNOVER (gr) - Mit den neuen Techniken im Bürobereich rückt die Anschlagleistung der Schreibkräfte in den Hintergrund. Die Personalbemessung muß sich nach dem Forschungsbericht "Untersuchung zur Wirtschaftlichkeit der Schreibdienste in Obersten Bundesbehörden" an neuen Kriterien orientieren. Noch sind die Ressorts schlecht mit TV-Geräten versorgt.

Die verbesserte technische Ausstattung der Büros mit Schreibautomaten, Teletex, Telefax und Bildschirmtext stellt die Personalbemessung auf neue Grundlagen. Diese These vertreten die beiden Projektleiter Professor Dr. Arnold Picot, Universität Hannover und Ralf Reichwald, Professor an der Bundeswehrhochschule München, in ihrem Ergebnisbericht, den sie jetzt vorlegten. In den Vordergrund rückten die neuen Techniken die effektive Bearbeitungszeit eines Schriftstückes. Sie setzt sich zusammen aus der Schreib- beziehungsweise der Maschinenbedienzeit und der Zeit schriftgutbezogener Nebentätigkeiten

Nach Ansicht der beiden Projektleiter und ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiter liegt die Geräteausstattung der meisten untersuchten Ressorts noch im Argen. Schreibmaschinen mit Korrekturtaste, Speicherschreibmaschinen und Textautomaten seien längst nicht in dem Umfang eingesetzt, wie es die schreibbezogenen Aufgaben wirtschaftlich erforderten. Der geringe Anteil der Ausstattungskosten an den Gesamtkosten von Schreibarbeitsplätzen sollte, wie die Verfasser empfehlen, derartige Investitionen begünstigen.