Test: Tablet-PC der reinen Lehre

31.08.2006
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Der nur 4,5 Millimeter dicke Akku wird auf der Unterseite des Gerätes angeclipst. Dank der flachen Bauweise steht an dem Gerät nichts über, und der optionale Energiespender integriert sich nahtlos in das Gehäuse. Eine pfiffige Lösung, an der sich andere Hersteller, deren optionale Kraftpakete teilweise zwei bis drei Zentimeter über das Gehäuse hinausragen, ein Beispiel nehmen könnten.

Ausgeklügelte Zusatztastatur

Ein weiteres Meisterstück in Sachen Usability, das vor allem den Journalisten als Vielschreiber begeisterte, liefert Motion mit der "konvertierbaren Tastatur". Unterwegs wird die etwa fünf Millimeter dicke Tastatur umgedreht auf die Oberseite des Tablet-PC gesteckt und dient als Display-Schutz. Soll das Gerät als normaler Tablet-PC verwendet werden, lässt sich die Snap-in-Tastatur auf der Unterseite des Gerätes verstauen. Will der Anwender mit der Tastatur arbeiten, so ist sie mit wenigen Handgriffen einsatzbereit. Hierzu muss der Benutzer lediglich die Tastatur auf die Arbeitsfläche legen und eine Metallhalterung ausklappen, in die der Tablet-PC eingerastet wird. Danach steht dem User die typische Notebook-Tastatur mit kleiner eingebauter Maus zur Verfügung. Positiv fällt beim Arbeiten mit der Tastatur auf, dass alle Anschlüsse wie etwa USB und SD-Slot sich an der Seite befinden, gut zu erreichen sind und nicht wie bei den Docking-Stationen anderer Hersteller teilweise verdeckt werden. Überarbeiten sollte Motion allerdings die Befestigungsmechanismen für das Einrasten des Tablet-PC zum Schreiben und das Abnehmen der Tastatur, wenn sie als Display-Schutz verwendet wird. Allerdings dürfte es für den Hersteller hier schwer sein, einen Kompromiss aus Leichtgängigkeit und sicherer Befestigung zu finden.

Eine Kleinigkeit, die der Begeisterung jedoch keinen Abbruch tat. Dazu ist schon eher der Systempreis von über 3000 Euro geeignet.

Fazit

Features wie Tastatur, die als Display-Schutz dient, oder der superflache Akku sowie der Anyview-Bildschirm begeisterten die Redaktionskollegen sofort. Sind das doch pfiffige Detaillösungen, wie sie klassische Notebooks oft vermissen lassen. Die Begeisterung legte sich jedoch meist schnell, wenn der Systempreis von rund 3000 Euro für unsere Testkonfiguration genannt wurde. Ein Betrag, den mancher IT-Entscheider nur dann ausgeben dürfte, wenn seine Mitarbeiter im Außendienst wirklich auf die Stifteingabe angewiesen sind.

Für Freiberufler relativiert sich dagegen der hohe Anschaffungspreis, wenn man eine zweite Nutzung in die Kaufentscheidung einbezieht: Mit einem DVB-T-Adapter für 60 Euro wird der LE 1600 zum kompakten Zweitfernseher für unterwegs. Oder er dient im Auto oder bei sonstigen Freizeitaktivitäten mit einem der optional erhältlichen Befestigungskits als GPS-Navigationssystem, das mit einem relativ großen Bildschirm aufwartet.