Hypervisor-Konkurrenz für VMware und Microsoft

Test - Oracle VM VirtualBox

06.03.2011
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Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.

Open-Source oder proprietär: die Lizenzmodelle

Oracle VM Virtual Box wird in mehreren Lizenzmodellen angeboten. Zum Testen oder für private Nutzer ist das Programm kostenlos unter der VirtualBox Personal Use and Evaluation License verfügbar; diese ist allerdings proprietär. Für den kommerziellen Einsatz können Interessierte reguläre Lizenzen über Oracle beziehen.

Mit Vorschau: Die Oberfläche wurde komplett überarbeitet.
Mit Vorschau: Die Oberfläche wurde komplett überarbeitet.

Alternativ hat innotek vor der Sun-Übernahme im Januar 2007 eine Open-Source-Version unter der GPL veröffentlicht. Diese VirtualBox Open Source Edition (OSE) ist nahezu inhaltsgleich mit der proprietären Version, allerdings müssen Nutzer hier auf drei Funktionen verzichten, die nur in den proprietären Varianten enthalten beziehungsweise durch das Extension-Pack verfügbar sind. Diese sind:

  • Remote Display Protocol (RDP) Server: VirtualBox kann auf jeder virtualisierten Hardware einen RDP-Server aufsetzen. Dadurch kann man sich mit jedem RDP-Client direkt mit virtuellen Maschinen verbinden.

  • USB-Unterstützung: Die proprietäre Version von VirtualBox nutzt einen virtuellen USB Controller, um den virtuellen Maschinen Zugriff auf angeschlossene USB-Geräte zu ermöglichen.

  • Netzwerk-Boot-Funktion: Damit können Sie das Gastsystem auch über das Netzwerk starten. Es schaltet sozusagen die PXE-Funktion frei.

Diese Lizenzierung schränkt den Einsatz der Open-Source-Version teilweise ein. Sie eignet sich aber dennoch als Grundlage für einen Server, die RDP-Funktionen lassen sich schließlich mit verschiedenen Lösungen nachrüsten. Die PXE-Funktionalität dürfte für die meisten Anwender weniger interessant sein. Wer auf USB-2.0-Geräte zugreifen möchte, kommt um die Erweiterung nicht herum