SSD mit Top-Performance und Enterprise-Features

Test - OCZ Vertex 2 EX Series

03.11.2010
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.
OCZ bietet mit der neuen Vertex 2 EX eine auf hohe Performance getrimmte Solid State Disk an. Die für Server, NAS/SAN und Highend-PCs konzipierte SSD soll auch durch hohe Zuverlässigkeit punkten. Im Test erobert die Enterprise-SSD bei den Transferraten und IOPS den Spitzenplatz.

Produktdaten: Die Vertex 2 EX sieht OCZ für den Einsatz in Szenarien vor, bei denen höchste Transferraten und IOPS notwendig sind. Entsprechend positioniert der Hersteller die Enterprise-SSD sowohl für Server, Highend-PCs, Workstations als auch für Tier-0/1/2-Storage in NAS- und SAN-Systemen.

Wichtig im Enterprise-Einsatz ist eine hohe Zuverlässig. Bei der Vertex 2 EX verbaut OCZ deshalb die teureren SLC-NANDs. Der Hersteller gibt so eine außergewöhnlich hohe MTBF von 10.000.000 Stunden an. Zum Vergleich: OCZ spezifiziert die Vertex 2 mit MLC-NANDs mit bereits sehr hohen 2.000.000 Stunden MTBF. Auch Intels Enterprise-SSD Intel X25-E mit SLC-NAND weist 2.000.000 Stunden auf. Damit auch bei Stromausfall Schreibvorgänge abgeschlossen werden können, besitzt die Vertex 2 EX einen sogenannten "Super Capacitor". Dieser Kondensator ist bei den Client-SSDs nicht zu finden.

Bei unserem Testmodell mit 50 GByte Kapazität (Produktnummer OCZSSD2-2VTXEX50G) sind 16 SLC-NANDs vom Typ Micron 29F32G08AFABA verbaut. Beim Controller setzt OCZ auf den Enterprise-SSD-Prozessor SandForce SF-1565TA3-SBH. Die SF-1500-Serie unterscheidet sich von den Client-Controllern SF-1200 beispielsweise durch die Unterstützung des "Power Failure Supercapacitors". Alle SandForce-Controller verzichtet auf einen extra Cache-Baustein und gehen einen anderen Weg um trotzdem eine sehr hohe Schreibleistung in der Praxis zu erzielen. Mit der Technologie "DuraWrite" fasst der Schreibalgorithmus im Prinzip die zu schreibenden Daten zusammen und komprimiert sie vor dem Schreibvorgang. Laut SandForce soll dies die Anzahl der Schreibvorgänge im Vergleich zu herkömmlichen SSD-Controllern um mehr als die Hälfte reduzieren. Ein zusätzlicher externer Cache-Bausstein zum Puffern der Daten ist beim SandForce-Controller nicht mehr nötig, wie der Hersteller angibt. Ganz ohne Cache kommt jedoch auch der SF-1200/1500 nicht zurecht. Der Controller besitzt intern bereits einen wenige Megabyte großen Datenpuffer - genaue Angaben zur Größe macht SandForce nicht.

Neben "DuraWrite" verbessern laut SandForce noch andere Maßnahmen die Schreibleistung. So soll der Controller der Vertex 2 die Schreibvorgänge auf Redundanzen überprüfen und optimieren, sowie intelligenter auf die einzelnen Flash-Zellen verteilen. Die Lebensdauer der einzelnen Flashzellen soll sich dadurch um das Achtfache erhöhen, die Gesamtlebensdauer einer SSD steige damit enorm.

Die OCZ Vertex 2 EX mit 50 GByte Kapazität gibt es bei typischen Online-Händlern für zirka 780 Euro. Die ebenfalls angebotene 100-GByte-Variante ist für zirka 1350 Euro verfügbar. Das Topmodell mit 200 GByte kostet zirka 3200 Euro (Stand Preise: 18.10.10).