Test: Notebook S1 von LG

09.11.2006
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Schnell und schön: Das Centrino-Duo-Notebook S1 von LG will mit seiner Optik und seiner Rechenleistung beeindrucken.

Die glänzende Deckel-Beschichtung im Klavierlack-Design wirkt sehr elegant. Leider ist sie extrem anfällig für Fingerabdrücke, die sich selbst mit dem klugerweise beigelegtem Mikrofasertuch nicht immer vollständig entfernen lassen. Der Deckelverschluss erfolgt magnetisch ohne Haken. Die Innenseite des Gehäuses ist in Weiß gehalten: Auch hier trügt der ansprechende erste Eindruck ein wenig, denn beim Anfassen vermittelt es ein deutliches Plastikgefühl.

Die Rechenleistung des S1 liegt auf hohem Niveau – dank Core Duo T2600 (2,16 GHz), 2 GB RAM in Zwei-Kanal-Konfiguration und der ATI-Grafikkarte Mobility Radeon X1600, die zwar nicht für Top-Spiele ausreicht, aber Gelegenheitsspielern vollauf genügt. Trotz der stromfressenden 3D-Karte liefert das S1 beim Akkutest mit 2:43 Stunden ein noch ordentliches Ergebnis ab. Damit qualifiziert es sich für gelegentliche Einsätze fern der Steckdose, auch weil es knapp unter drei Kilogramm wiegt.

Die Hardware-Ausstattung ist recht hochwertig, unter anderem mit 100-GB-Festplatte und einem DVD-Brenner, der alle Formate beschreibt. Knauseriger zeigt sich das S1 bei den Schnittstellen: Es bringt beispielsweise nur drei USB-Buchsen mit - davon liegen zwei sehr eng beieinander -, nur VGA- statt DVI-Port und PC-Card- statt Expresscard-Steckplatz.

LG will mit dem S1 den Spagat zwischen Business- und Entertainment-Maschine schaffen: Für den Geschäftsnutzer gibt es daher einen Fingerprint-Scanner zum Zugangsschutz, für den Multimedia-Freund eine etwas windige Fernbedienung mit Folientasten im PC-Card-Format.

Mit einer stabilen Tastatur, die über einen separaten Ziffernblock verfügt, und einem präzisen Touchpad verdient sich das S1 eine gute Handhabungsnote. Ein dedizierter Schalter zum De-Aktivieren von WLAN und Bluetooth fehlt allerdings.

Für konzentriertes Arbeiten ist der Lüfter unter voller Last zu laut – per Funktionstaste lässt er sich in eine etwas leiseren Modus versetzen. Im normalen Betrieb lief er fast immer, störte aber nicht.

Das Breitbild-Display empfiehlt sich aufgrund seines hohen Kontrastes vor allem für den Office-Einsatz – wenn man einen hellen Hintergrund und Lichtquellen im Rücken vermeidet, die sich im Display spiegeln. Die Farbwiedergabe überzeugte, der stabile Blickwinkel war allerdings enttäuschend gering.

Fazit: Leistungsstarker und attraktiver Allrounder, der vor allem als Arbeits- und mit leichten Abstrichen auch als Unterhaltungsmaschine überzeugt.