Der L300 Virtual Desktop im Detail
Den L300 Virtual Desktop verpackt der Hersteller NComputing in ein kleines, zirka 155 Gramm schweres Gehäuse mit den Abmessungen 115 x115 x 30 Millimetern (B x T x H). Damit findet der Mini auf jedem Schreibtisch Platz. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, den L300 hinter einen Monitor verschwinden zu lassen, da der Hersteller eine VESA-kompatible Halterung mitliefert. Trotz der geringen Abmessungen besitzt das System alle für den Desktop-Betrieb notwendigen Anschlüsse. Dazu zählen Schnittstellen für Audio-Ein- und -Ausgabe, Maus, Tastatur, Display und Netzwerk. Einen separater Ein-/Ausschalter und eine Kensington-Lock-Vorrichtung runden die Funktionalität des Systems ab.
Für die Kommunikation im Netzwerk besitzt der L300 eine 10/100-Ethernet-Schnittstelle. Den Dialog mit dem Anwender über einen Monitor ermöglicht ein VGA-Interface. Einen zeitgemäßen DVI-Port statt der VGA-Schnittstelle besitzt das Gerät leider nicht. Insgesamt stehen dem Anwender vier USB-2.0-Ports für den Anschluss entsprechender USB-Komponenten zur Verfügung. Allerdings werden zwei USB-Ports für eine Maus und eine Tastatur benötigt. Für die Audio-Ein- und -Ausgabe steht je eine Stereo-3,5-mm-Klinkenbuchse bereit.
Das Herzstück des L300 bildet der Numo-SOC N3164L - ein System on a Chip mit einem kleinen integrierten Linux-Betriebssystem. Die nötige Rechenleistung der Numo-Architektur liefert die Dual-Core-CPU vom Typ ARM 926EJ-S im Chip. Als Arbeitsspeicher kommt ein DDR2-Flash-Baustein in unbekannter Höhe zum Einsatz. Das Testgerät unterstützt Bildschirmauflösungen, bis maximal 1920 x 1080 Bildpunkten bei 24-Bit-Farbtiefe. Für die Videowiedergabe steht ein H264-Video-Decoder zur Verfügung.
Ein großer Vorteil des Mini-Systems ist laut Hersteller der geringe Energiebedarf, der mit 5 Watt angegeben ist. Tatsächlich können wir dem Testkandidaten eine Leistungsaufnahme von nicht mehr als 5 Watt attestieren. Bei ausgeschaltetem Gerät, aber angeschlossenem externen 12-Watt-Netzteil ermittelten wir einen Energiebedarf von 0,0 Watt.
Die Kommunikation zwischen dem L300 und einem Host-System in Form einer Workstation oder eines Servers in Verbindung mit der vSpace-Software erfolgt per proprietärem UXP-Protokoll (User eXtension Protocol), das von NComputing patentiert wurde. Das Microsoft-RDP- oder das Citrix-ICA-Protokoll wird nicht unterstützt.
Die zentrale Steuerung der Client-Systeme erfolgt über die hauseigene vSpace-Software. Dieses mitgelieferte Programm stellt alle wesentlichen Funktionen beziehungsweise Treiber für den Betrieb des Mini-Clients zur Verfügung. Der L300 in Verbindung mit der vSpace-Software unterstützt die Betriebssysteme Windows Server 2003, Windows Server 2008 R2, Windows Multipoint Server 2010, Windows XP und die 64-Bit-Version von Windows 7.