Tablet-PC mit Windows 7

Test - Hanvon Touchpad B10

11.10.2010
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Fast alle aktuellen Tablet-PCs arbeiten mit iOS oder Android. Und wo bleibt Windows? Das Hanvon Touchpad B10 ist ein Tablet-PCs mit Windows 7 Home Premium. Ob ihm das Vorteile verschafft, zeigt der Test.
Tablet-PC mit Windows 7 im Test: Hanvon Touchpad B10
Tablet-PC mit Windows 7 im Test: Hanvon Touchpad B10

Das Hanvon Touchpad B10 sieht aus wie ein Netbook ohne Tastatur. Sein berührungsempfindlicher Bildschirm ist 10,1 Zoll groß und zeigt 1024 x 600 Bildpunkte. Im Inneren arbeiten ein Celeron-Prozessor sowie die im Chipsatz integrierte Grafikeinheit: Das ist eine rechenstarke Ausstattung, die aber auch Probleme mit sich bringt: Der Lüfter setzt sich sofort hörbar in Betrieb und ist unter Last recht laut. Außerdem wird das Hanvon Touchpad B10 schon nach wenigen Minuten unangenehm warm auf der Rückseite.

Ausstattung

Das Hanvon Touchpad B10 hat fast genauso viele Anschlüsse wie ein Netbook. USB-Geräte lassen sich an zwei Buchsen anschließen, Fotos per SD-Kartenleser aufs Gerät befördern. Außerdem kann man das Tablet per Mini-VGA oder Mini-HDMI-Ausgang an einen externen Monitor anschließen: Die passenden Adapter liegen bei.
Hanvon hat das Microsoft Touchpack für Windows installiert: Das ist eine Sammlung von Programmen und Spielen, die an die Bedienung mit dem Finger angepasst sind. Außerdem gibt es einige Hanvon-eigene Tools, die aber weniger durch ihre Funktion als durch seltsame Fehlermeldungen auffallen wie zum Beispiel „Das Programm reiste schon in einen Hintergrund“.

Bedienung

Grundsätzlich kann man auf dem Hanvon jede Windows-Software installieren. Mit dieser Programmauswahl kann auch Apples AppStore nicht mithalten. Allerdings eignet sich kaum ein Windows-Programm für die Fingerbedienung. Deshalb muss man sich beim Hanvon Touchpad oft mit den zusätzlichen Bedienelementen behelfen, die das Gerät bietet: an der linken Seite sitzt ein Scrollrad, rechts unten ein kleines Touchpad.
Auf dem Windows-Desktop trifft man mit dem Finger überraschend oft die richtigen Icons und Menüpunkte. Doch in den in Untermenüs sind die Fenster und Schalter viel zu klein geraten, um sie komfortabel mit dem Finger bedienen zu können.
Der kapazitive Bildschirm des Hanvon Touchpad unterstützt die üblichen Fingergesten wie Zoomen, Blättern und Drehen. Allerdings reagierte das Gerät meist mit einer kleinen Verzögerung: Durch Webseiten konnte man beispielsweise nur ruckelnd scrollen.

Mobilität

Das Hanvon Touchpad B10 wiegt 960 Gramm und ist damit leichter als ein Netbook, aber schwerer als beispielsweise das iPad. Richtig enttäuschend fiel die Akkulaufzeit aus: Nur rund drei Stunden hielt es beim Intenet-Surfen per WLAN durch.

Bildschirm

Der spiegelnde Bildschirm besaß zwar einen hohen Kontrast, war aber nicht besonders hell. Deshalb kann man mit dem Hanvon Touchpad B10 zwar in normal beleuchteten Innenräumen gut arbeiten. Für den Einsatz unter freiem Himmel ist der Bildschirm aber weniger geeignet.

Geschwindigkeit

Surfen ist mit dem Hanvon Touchpad B10 kein überwältigendes Erlebnis: Der Internet Explorer ist im Vergleich zu den Browsern im iPad oder Android-Tablets nur mittelmäßig schnell. Außerdem unterstützt er nur wenige Funktionen neuer Webformate wie HTML5 oder CSS3. Auch beim Starten von Programmen merkt man meist eine deutliche Verzögerung: Für Netbooks ist das normal, bei Tablet-PCs kennt man das normalerweise nicht.

Multimedia-Funktionen

Weil auf dem Touchpad B10 Windows läuft, hatte es im Test mit den meisten Audio- und Videoformaten keine Probleme. Und wenn ein Codec fehlt, lässt er sich schnell nachinstallieren.
HD-Videos gab das Windows-Tablet ruckelfrei wieder, auch die meisten Testfilme in 1080p liefen flüssig. Für Flash-Videos in HD-Qualität galt das aber nicht immer. Webvideos in Standard-Auflösung spielt das Touchpad B10 aber ruckelfrei ab.