Flexibilität für mobile Nutzer

Test - Desktop-Virtualisierung mit Citrix XenClient

19.07.2010
Von 
Andrej Radonic ist Experte für Virtualisierung, Cloud-Technologien und Open Source Anwendungen. Der Fachbuchautor ist Vorstand der interSales AG und entwickelt für mittelständische Unternehmen anspruchsvolle E-Commerce Lösungen.

Installation und Handling

XenClient kommt in zwei Downloadpaketen daher: Basiskomponente mit Receiver sowie Synchronizer. Derzeit ist die Software unter der Bezeichnung XenClient Express als Test- und Evaluationssoftware kostenlos verfügbar, das endgültige Release wird mit der nächsten XenDesktop-Version erscheinen und dem Vernehmen nach ebenfalls gratis abgegeben.

XenClient mit Receiver wird als ISO-Datei geliefert. Der Installer ermöglicht eine schnelle Bare-Metal Installation z.B. vom DVD-Laufwerk des Notebooks aus. Vom ersten Bootvorgang vom Installationsmedium bis zum XenClient-Begrüßungsfenster verstreichen höchstens 10 Minuten. Wichtige Voraussetzung ist die Aktivierung der Hardwarevirtualisierungsfunktionen (Intel VT und VT-d bzw. VT I/O) im BIOS des Laptops.

Dabei wirkt sich erschwerend aus, dass es sich bei der Installation um einen "destruktiven" Vorgang handelt - XenClient beansprucht das gesamte System für sich, parallele Installationen von Betriebssystemen auf derselben Festplatte sind nicht zulässig.

XenClient mit Receiver ist in dieser Form standalone lebensfähig: es ermöglicht die lokale Installation virtueller Maschinen von Originalmedien. Unterstützte Betriebssysteme sind Windows XP, Vista und 7 (bislang nur 32 Bit). Der Anwender kann die Größe des Arbeits- und Festplattenspeichers sowie die Zahl der CPUs einstellen sowie die Art der Netzwerkanbindung (inklusive WLAN) auswählen.

Synchronizer: Verwaltung der Policys einer virtuellen Maschine (VM)
Synchronizer: Verwaltung der Policys einer virtuellen Maschine (VM)

Synchronizer wird als VM für XenServer geliefert. Ein entsprechender Server muss also im Netz vorhanden sein, damit Synchronizer-Dienste bereitgestellt werden können. Die Einrichtung ist dabei simpel: es handelt sich um eine komprimierte XVA-Datei, welche über XenCenter - die Managementkonsole von XenServer - importiert und dann gestartet wird. Nach dem VM-Start wird das System über einen Konfigurationsassistent eingerichtet.

Synchronizer: Zentrale VM-Verwaltung
Synchronizer: Zentrale VM-Verwaltung

Der Synchronizer-Administrator erstellt die zentral verfügbaren VMs und weist den XenClient-Usern über entsprechende Sicherheitspolicys die Zugriffsrechte zu. So dürfen nur freigegebene ("managed") VMs synchronisiert und gesichert werden. Vom Anwender in Eigenregie erstellte lokale virtuelle Maschinen ("unmanaged") sind hiervon aus Sicherheitsgründen ausgeschlossen - ihnen bleibt der Zugang zum Rechenzentrum verwehrt.

Die Einrichtung von virtuellen Maschinen auf XenClient-Rechnern erfolgt via Synchronizer als Downloadvorgang. Dabei wird das Image komprimiert und die Verbindung mit SSL verschlüsselt. Ein automatisches Wiederaufsetzen nach Verbindungsabbrüchen ist vorgesehen.