Test: Der flinke UMTS-Bruder HSDPA

24.03.2006
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Das wahre Potenzial von HSDPA zeigt sich erst, wenn der Benutzer beispielsweise größere Dateien herunterlädt. Zeigte hier unsere UMTS-Karte im Internet-Explorer im Optimalfall beim Transfer einer 120 MB großen Datei von den Microsoft Internet-Seiten eine Datenrate von 44 KB/s an, so schaffte das HSDPA-Exemplar unter gleichen Bedingungen rund 165 KB/s. Die Client-Software von Vodafone meldete für das UMTS-Gerät Werte um die 500 Kbit/s, während mit HSDPA 1,8 bis 2,4 Mbit/s erreicht wurden. Allerdings waren die hohen HSDPA-Transferraten nur mit einem guten Empfangssignal zu erzielen und nicht überall. Zur Ehrenrettung von Vodafone ist allerdings anzumerken, dass sich das HSDPA-Netz offiziell noch in der Aufbauphase befindet und erst in München, Hannover, Frankfurt am Main und Düsseldorf verfügbar ist. Nach und nach will das Unternehmen alle 1800 bereits mit UMTS versorgten Städte auf HSDPA-Breitband aufrüsten. Zur Fußball-WM, so das Versprechen von Friedrich Joussen, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Vodafone, soll der breitbandige Dienst zumindest in den 14 WM-Austragungsorten verfügbar sein.

Das bringt HSDPA

  • HSDPA wartet mit Datentransferraten auf, die vor kurzem noch bei DSL als neuester Stand galten. HSDPA steht für High Speed Downlink Packet Access. Im Download werden Transferraten von bis zu 1,8 Mbit/s und im Upload von bis zu 384 Kbit/s angepeilt.

  • Technisch gesehen ist HSDPA eine Weiterentwicklung des bisherigen UMTS-Standards, bei dem der Funkverkehr in einer Zelle besser organisiert wird.

  • Allerdings ist HSDPA mit 1,8 Mbit/s nur der erste Schritt der UMTS-Evolution. Bereits Ende des Jahres sollen erste Datenkarten mit 3,6 Mbit/s erhältlich sein. Und für 2007 oder 2008 sind schon Datenraten um die 14 Mbit/s im Gespräch, bevor zum Ende des Jahrzehnts die 20-Mbit/s-Grenze durchbrochen werden soll.