Terrorgefahr: 130.000 Prepaidkarten abgeschaltet

02.12.2004
Abu Musab al-Zarqawi. Ein Name, der trotz seines für westliche Ohren ungewohnten Klangs für Freunde der allabendlichen Tagesschau sicherlich ein Begriff ist. was für viele hingegen bis heute weniger interessant ist: der jordanische Top-Terrorist und Bin Laden-Anhänger kommunizierte jahrelang über ein Prepaid-Handy des Schweizer Netzbetreibers Swisscom...

Abu Musab al-Zarqawi. Ein Name, der trotz seines für westliche Ohren ungewohnten Klangs für Freunde der allabendlichen Tagesschau sicherlich ein Begriff ist. was für viele hingegen bis heute weniger interessant ist: der jordanische Top-Terrorist und Bin Laden-Anhänger kommunizierte jahrelang über ein Prepaid-Handy des Schweizer Netzbetreibers Swisscom. Auch diese Information dürfte bis gestern abend die meisten Menschen eher unberührt gelassen haben, der Donnerschlag folgte am späten Dienstag Abend. Swisscom, Orange und Sunrise schalteten - um es mit amerikanischen Worten zu nennen - präventiv 130.000 Prepaidkunden den Saft ab.

Diese hatten sich nicht wie etwa 370.000 andere Mobilfunkteilnehmer mit ihrem vollständigen Namen bei den Betreibern registriert, wie es im Juni von der Schweizer Regierung gefordert worden war. In Deutschland ist die Erfassung und Speicherung persönlicher Daten von Prepaid-Kunden seit 2004 Pflicht, nachdem das Telekommunikationsgesetz entsprechend geändert wurde. Nun stellen sich potenziell mehrere Fragen: was geschieht mit dem Restguthaben der 130.000 Betroffenen, sitzt jeder von ihnen vielleicht statt in einer Mobilfunk- in einer Terrorzelle und schaffen es Al Qaida-Aktivisten möglicherweise auch ohne den Gang zum Mobilfunkhändler, sich ein telefonierfähiges Handy zu beschaffen ? Eines steht allerdings fest: Terror kommt (auch) von innen.

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