Teradata sorgt für mehr Performance und Offenheit

20.09.2006
Die neue Version 8.2 des Data Warehouse verarbeitet auch komplexe Datentypen schneller, und die Datenbank wird Linux-fähig.

Genau 44 Verbesserungen unterscheiden Teradata Warehouse 8.2 vom Vorgänger-Release 8.1, so jedenfalls der Anbieter. Beispielsweise verringert ein verbesserter Logging-Mechanismus die Anzahl der I/O-Operatio- nen, die für die Integration neuer Daten in das Warehouse ausgeführt werden müssen. Zudem erkennt die Software bei einem Update, welche Daten sich ändern und welche nicht, so dass sie keine unnötigen I/Os, Index-Änderungen oder Logging Writes vornimmt. Um die Abfragegeschwindigkeit zu erhöhen, ermöglicht Teradata nun die Partitionierung von Join Indexes (JI). Auf diese Weise muss die Datenbanksoftware nicht mehr den gesamten Datenbestand durchkämmen, sondern nur noch die relevanten Sektionen. Dabei spart der JI an sich bereits Verarbeitungszeit, indem er häufig genutzte Tabellenkombinationen softwaretechnisch "verdrahtet".

Viele Funktionen erweitert

Daneben unterstützt Warehouse 8.2 auch neue Datentypen wie "large-decimal" und "big-integer". Laut Todd Walter, Chief Technology Officer in Teradatas Entwicklungs-Division, arbeiten einige der erfolgreichsten Data-Warehouse-Kunden mit bis zu 38-stelligen Zahlen, um ihre Umsätze, Produkte und Kunden zu bezeichnen. Erweiterte Trigger-Funktionen erleichtern den Anwendern die Entwicklung und Ausführung von Event-gesteuerten Anwendungen. Identity Colums, wie sie bisher schon in Batch-orientierten ETL-Prozessen (Extract, Transform and Load) genutzt wurden, lassen sich jetzt auch interaktiv einsetzen - zusammen mit Interfaces, die den neuen Identitätswert zurückspiegeln, wenn eine Spalte in eine Tabelle eingefügt wird.

Sicherheit verstärkt

Auch in Sachen Sicherheit hat das neue Release der Warehouse-Suite zugelegt: Es bietet unter anderem einen wirkungsvolleren Password-Encryption-Algorithmus und die Möglichkeit, Log-ons anhand der IP-Adresse zu kontrollieren. Änderungen der Workload-Management-Prioritäten sind nur noch im Rahmen von vordefinierten Einstellungen praktizierbar.

Das neue Paket ist ab sofort verfügbar, wird aber von den Teradata-Spezialisten erst gegen Ende des Jahres installiert. Im Einzelnen besteht es aus der Teradata-Datenbank in der Version V2R6.2, den Teradata Tools and Utilities 8.2, dem gerade vorgestellten NCR-5450-Server sowie Beratungsservices.

Darüber hinaus ist ab sofort die massiv-parallele Datenbanksoftware des Business-Intelligence-Spezialisten auch für den Linux Enterprise Server 10 des Nürnberger Distributors Suse zu haben. Die Frontend-Tools und die Werkzeuge für Zugriffskontrolle sowie Load Balancing laufen schon länger auf Open-Source-Betriebssystemen - sowohl von Suse als auch von Red Hat. Das Data Warehouse hingegen verlangte bisher nach Unix oder Windows NT.

Warum die Datenbanksoftware zunächst nur auf eine einzige Linux-Distribution portiert wurde, begründet Teradatas Europa-Chef Hermann Wimmer: Die Unterstützung aller Linux-Varianten sei teuer. Die quelloffenen Betriebssysteme müssten erst noch beweisen, dass es im geschäftskritischen Bereich großen Bedarf für sie gebe. Schließlich stellten die Kunden hier hohe Ansprüche an die Ausfallsicherheit: "Wenn das Warehouse nur eine Viertelstunde steht, hat das Unternehmen heute ein Problem." (qua)