Start-up-Unternehmen in den USA stellen Lösungen vor

Terabit-Router bewältigen den wachsenden Internet-Verkehr

20.02.1998

Die neuen Unternehmen nennen sich Avici, Pluris, Neo Networks oder Torrent Networking Technologies. Sie verfolgen bei der Implementierung ihrer Internet-Boliden verschiedene Ansätze, jedoch immer mit dem gleichen Ziel, den wachsenden IP-Verkehr mit Hochleistungs-Routing in den Griff zu bekommen.

Die Avici Systems Inc. setzt auf Skalierbarkeit. Die Entwicklungsingenieure arbeiten an einem "Terabit Switch Router" (TSR), der sich je nach Bedarf von 600 Mbit/s auf einige Terabit/s aufrüsten läßt. Das geschieht über Einsteckkarten, die die Übertragungsleitungen mit 70 Gbit/s bedienen. Insgesamt lassen sich 20 dieser Karten in einem Gehäuse unterbringen. Jede erweitert die Leistung um 60 Gbit/s. Die verbleibenden 10 Gbit/s benötigt der Router für die interne Verarbeitung.

Avici verwendet wie andere Hersteller von Routern der nächsten Generation Application Specific Integrated Circuits (Asics), in denen das Routing, Forwarding, Multicasting und die Quality of Services in Silicon gegossen sind. Einer der Avici-Konkurrenten ist die Pluris Inc. Die Company setzt auf konzentrierte Rechenleistung. Jeder "Massive Parallel Router" besitzt genügend Verarbeitungskraft, um IP-Pakete mit 622 Mbit/s zu vermitteln. Der Bolide ist eine Ansammlung von Computern, die untereinander über ein proprietäres Protokoll kommunizieren.

Einen ähnlichen Ansatz verfolgt die Neo Networks Inc. Deren Router "Stream Processor 2400" enthält 16 Einschubmöglichkeiten, eine Matrix-Architektur, sieben Asics sowie mehr als 1000 RISC-Prozessoren. Die 16 Slotes können Gigabit-Ethernet-Module mit vier oder acht Ports sowie eine OC-48-Karte mit einer Übertragungskapazität von 2,4 Gbit/s aufnehmen. Die integrierten RISC-Prozessoren teilen sich die Arbeit etwa für das Forwarding und die Prioritätenerkennung.

Die Torrent Networking Technologies Corp. hat sich der Caching-Methode verschrieben. Der Router "IP 9000" verwendet als Switching-Architektur einen gemeinsamen Speicherbereich. Das Chassis ist für den Einsatz von Ethernet-Modulen in allen Geschwindigkeitsklassen und ATM-Einsteckkarten ausgelegt. An jedem Port sorgt ein eigener Asic für das Routing und die Klassifizierung der Pakete. Ein dedizierter Route-Prozessor übernimmt die Systemkonfiguration und die Pflege der Routing-Tabellen, die an jedem Port vorliegen. Nachdem mit Hilfe der Routing-Tabelle das empfangene IP-Paket mit Ausgangsadresse, Next-hop-Router und Dienstemerkmalen versehen ist, wird es dem Switching-System zur Weiterleitung übergeben.