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Teoma - ein neuer Stern am Suchmaschinenhimmel?

16.07.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Search-Engine-Startup Teoma Technologies Inc. sucht derzeit unter Portalen und IT-Companies nach Partnern, um ihre Technik auf eine breitere Basis zu setzen. Im vergangenen Monat hat Teoma, 1998 als Spinoff der Rutgers University gegründet, eine erste Betaversion seiner Suchmaschine ins Netz gestellt. Nun hofft die Softwareschmiede, eine ähnliche Erfolgsstory abzuliefern wie Konkurrent Google.

Teoma ordnet seine Suchergebnisse wie Google durch Analyse von Links. Dabei geht die Technik allerdings nicht global vor, sondern nach spezifischen Untergruppen - "Communities" oder "Clustern" -, die für jede Abfrage dynamisch generiert werden. Damit erreicht Teoma laut President Paul Gardi eine höhere Trefferquote als die Konkurrenz.

Der Ansatz basiert auf Grundlagenforschung von John Kleinberg (genauer: dessen Konzept von "Hubs" und "Authorities"), der vor einigen Jahren bei IBM das kommerziell nie verwertete Suchmaschinenprojekt "Clever" leitete. Ergebnis sind unter anderem bei jeder Suche automatisch erzeugte "Expertenlinks" und Kategorien. Eine Suche nach "Pinguin" beispielsweise lässt sich sofort auf die Unterbereiche Bücher (Penguin Books), Vögel, Linux oder Batman einengen.

In der aktuellen Betaversion führt dies teilweise noch zu recht skurrilen Ausgaben. Gardi erklärt dazu: "Der Unterschied zwischen uns und unseren Wettbewerbern ist der, dass wir besser werden, je größer unsere Datenmenge ist." Teoma indexiert - mit eigenen Spidern - gegenwärtig rund 100 Millionen URLs, rund 1/13tel der Google-Daten. Gardi vermutet die ideale Index-Größe irgendwo zwischen seinem und dem Google-Volumen (700 Millionen indexierte Seiten, 1,3 Milliarden indexierte Links). "Wenn man über einen bestimmten Punkt hinausgeht, sammelt man nur noch Müll ein", meint der Teoma-President. "Wir sollten von der reinen Größendiskussion weg kommen und mehr über Qualität reden."