Jahresüberschuß konnte dennoch erhöht werden

Telenorma-Zukunft verlangt noch Auslands-Vorleistungen

05.07.1991

FRANKFURT (see) - Das Auslandsgeschäft der Telenorma-Gruppe im Geschäftsjahr 1990 setzte zwar den Umsatz herauf, drückte jedoch, unter anderem durch Verluste in Frankreich, auf den Gewinn. Ohne die nicht konsolidierte, defizitäre JS Té com S.A., Louveciennes, von Telenorma operativ geführt, erhöhte sich der GmbH-Ertrag auf 46 Millionen Mark.

Die im Vorjahr eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung, so Dieter Lennertz, Vorsitzender der Geschäftsführung, schlugen sich im Jahresergebnis positiv nieder, vor allem im Produktbereich Private Kommunikationstechnik. Belastend ausgewirkt hätten sich dagegen die Strukturanpassungen in der Fertigung und bei den Informationssystemen. Das Telenorma-Geschäft verteilt sich nach dem Bericht der Geschäftsführung auf die Produktbereiche Private Netze (über 70 Prozent), Sicherheitstechnik (18 Prozent) und Informationstechnik (elf Prozent). Die nicht mehr als strategischer Produktbereich bezeichnete Datentechnik, betonte Lennertz, werde nur noch im Verbund mit dem Kerngeschäft der privaten Kommunikation fortgeführt und daher diesem Bereich zugerechnet.

Der Gesamtumsatz der GmbH (konsolidiert) betrug nach einem Plus von 5,5 Prozent 2,23 Milliarden Mark, in der Gruppe einschließlich JS Télécom erzielten die Frankfurter 2,49 Milliarden Mark, was einer Steigerung von 7,1 Prozent entspricht. Das vor einem Jahr gesteckte Ziel einer zehnprozentigen Umsatzsteigerung wurde nicht erreicht, soll jedoch Lennertz zufolge im laufenden Jahr erneut gelten. In den ersten fünf Monaten 1991 habe sich der Gruppenumsatz bereits um 12,7 Prozent erhöhte

Die Wachstumsgrundlage will Telenorma mit Investitionen in Höhe von über 160 Millionen Mark (Vorjahr: 119 Millionen) schaffen, die in Ersatz und Erweiterung von Fertigungs und Service-Einrichtungen, in Baumaßnahmen und - zunehmend - in Software fließen sollen. Grund für das nur seichte Wachstum, so Lennertz, war die "verhaltene" Entwicklung des Marktes für private Kommunikationstechnik, was besonders auf Deutschland zutreffe.

Mit der Digital Equipment GmbH, München" trafen die Frankfurter eine Entwicklungsvereinbarung über den Einsatz von DEC-Rechnern für das Netz-Management. Mit dem von Telenorma entwickelten Netz-Management-System Tima (Telenorma Integral Netzwerk-Management-Architektur) sollen Anwender in die Lage versetzt werden technische Abläufe in dezentralen Netzen zu planen, zu verwalten, zusteuern und überwachen.