Auf der Basis von Ethernet-Netzwerkprodukten:

Telemation-Brückenschlag zwischen IBM und DEC

16.10.1987

KRONSBERG (pi) - Die Verbindung bisher getrennter Welten über Ethernet-Netzwerke stellt die Telemation Gesellschaft für Datenübertragung mbH aus Kronsberg vor. Das sogenannte Scanet-Konzept. dessen Vertriebsrechte erst kürzlich von Telemation erworben wurden, erlaubt die Anbindung verschiedener Endgeräte an Ethernet gemäß IEEE 802.3 und ISO-Standards.

Die Ankopplung von IBM Koax Typ A Terminals (3278/78) und steckerkompatibler PCs geschieht über 4-Kanal-Koax-Terminal-Server. Auf der IBM-Host-Seite wird an das gleiche Netzwerk ein Kommunikationsserver angeschlossen, der sich gegenüber der Host-Seite wie eine Remote-Steuereinheit verhält.

Die Verbindung zu DEC oder asynchronen Rechnerumgebungen wird über asynchrone Kommunikations-Server hergestellt. Diese können bis zu 24 Anschlüssen ausgebaut werden. Der Benutzer am IBM-Terminal hat jetzt freie Auswahl, ob er an seinem üblichen IBM-Host arbeiten möchte oder mit einem asynchronen Anschluß.

Diese neuen Vernetzungs- und Kommunikationsbausteine ermöglichen zusätzliche Verbindungen mit bereits installierten Systemen. Wichtig dabei ist die Tatsache, daß diese Kommunikation über das Standard-Ethernet-Netzwerk möglich ist. Die ersten erfolgreichen Testinstallationen stellten nach Angaben von Telemation bereits die hohe Funktionalität und Leistung unter Beweis.

Die ebenfalls neue Transceiver-Serie der Telemation liegt in insgesamt drei Varianten vor. Bei Modell 01 erfolge der Anschluß über Koax-Vampir-Klemme an Ethernet-Kabel in quadratischer Ausführung mit integrierten Befestigungswinkeln und Bohrungen. Integriert sind eine Heartbeat-Funktion und eine LCD-Anzeige. Modell 02 ist im Gegensatz zu Modell 01 jedoch für den BNC-Anschluß des Thin-Ethernet ausgelegt. Modell 03 schließlich ist auch für die Ankopplung über Koax Vampir-Klemme konzipiert. Die Bauform ist jedoch kompakt und länglich, so daß der problemlose Einbau in Kabelkanäle möglich ist. Die Preise liegen je nach Ausführung ab zirka 700 Mark.

Produktneuheit Nummer 3 gibt die Remote Filter Bridge CSO 35X ab. Sie erlaubt die Verbindung von lokalen Netzen (LAN), über öffentliche Netze der Bundespost. Die LANs müssen dabei kompatibel sein mit dem Standard 802.3 oder Ethernet V.2.0. Jede "Remote Filter Bridge" kann maximal einen Eingang für ein lokales Netz und bis zu vier Eingängen für das öffentliche Netz enthalten. Der Anschluß zum LAN geschieht über einen Transceiver und Dropkabel. Die Verbindung mit dem öffentlichen Netz erfolgt über ein Interface nach CCITT X.2 1. Optional sind diese als V.36, V.35 und V.24 erhältlich. Unterstützt wird der Betrieb an Standleitungen HFD und Datex-L mit 9,6 KBits pro Sekunde, 64 KBits und 1,92 MBits pro Sekunde. Die Taktgebung erfolgt immer über das Modem. Das verwendete Protokoll zwischen den Geräten entspricht dem LAB-B HDLC.

Die Remote Filter Bridge arbeitet als Ethernet Repeater, das heißt, daß Schleifen oder Ring-Topologien nicht erlaubt sind. Nur Baumstrukturen sind möglich. Das gesamte Netz ist als ein logisches Netz zu sehen. Die im Gerät enthaltene Filterfunktion sorgt durch selbstlernende Adresserkennung für die Trennung in Teilnetze. Dieses Lernen erfolgt durch l Überwachen der Quellenadressen im jeweiligen Teilnetz. Die Autolern-Filterfunktion ist automatisch und muß vom Operator nicht beeinflußt werden.

Die Bridges liegen in den beiden Betriebsarten Maximum Mode und Normal Mode vor. Der Maximum Mode wird bei der Verbindung zwischen 2 LANs über schnelle Leitungen gewählt (2 MBit pro Sekunde). Dabei wird eine minimale Verzögerung in der Bridge bei hohem Datenaufkommen garantiert. Bis zu 3000 Pakete pro Sekunde werden mit 1,92 MBits pro Sekunde transportiert und bis zu 15 000 Pakete gefiltert. Im Normal Mode werden bis zu 2000 Pakete transportiert und bis zu 15000 Pakete gefiltert. Dieser Mode ist bei Verbindung von mehreren Netzen an einer Bridge zu wählen. Die Übertragungsrate der Modems sollte 64 KBit pro Sekunde betragen.

Die Bridge sammelt Informationen über den Datenverkehr der angeschlossenen Leitungen. Im einzelnen werden folgende Daten gesammelt:

- Datenaufkommen von und zur Bridge am angeschlossenen Ethernet

- Datenaufkommen auf den DÜ-Leitungen zu anderen Bridges. Pro Leitung stehen mehrere Zähler zur Verfügung.