Telekommunikation privatisieren

30.10.1987

MÜNCHEN (CW) - Kritik am Fernmeldemonopol der Post übte der Verband für Textverarbeitung und Bürokommunikation (VTV). In seinem 2. Positionspapier forderte die rund 700 Mitglieder starke Interessensvertretung von Anwendern die Post zur Liberalisierung und Deregulierung des Fernmeldewesens auf.

Bereits zur Hannover Messe CeBIT hatte der VTV darauf hingewiesen, daß das Fernmeldemonopol in der BRD für die Benutzer erhebliche Nachteile mit sich bringt. Mit seinem zweiten Positionspapier will der VTV seinen Forderungen Nachdruck verleihen. Mit dem Hinweis auf die in europäischen Nachbarländern eingeleiteten Reformen will der VVT den privaten Wettbewerb im Telekommunikationsbereich durchsetzen. Die Post ist nach Meinung von Erik Pino von Friedenthal, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, der "eigentliche Rosinenpicker" der Branche. In ihrem Positionspapier fordert die VVT unter anderem

- die Privatisierung von Telefondiensten

- die genehmigungsfreie Verkabelung auf benachbarten, einem Eigentümer gehörenden Grundstücken

- Einrichtung einer neutralen Stelle für die Zulassung von Endgeräten

- Internationalisierung und Anpassung an die Richtlinien der EG.