Die wichtigste Veränderung des Angebots liegt darin, dass die Bonner dem fusionierten Unternehmen weniger Schulden auferlegen. Das Darlehen der Telekom an MetroPCS wird statt 15 Milliarden Dollar nun nur 11,2 Milliarden Dollar betragen, der Zins für den Kredit etwas gesenkt. Zudem verpflichtet sich die Telekom, Aktien der neuen Gesellschaft statt ein halbes Jahr nun mindestens anderthalb Jahre nach dem Zusammenschluss zu halten. Wegen der neuen Offerte wird die eigentlich für morgen anberaumte Hauptversammlung von MetroPCS auf den 24. April verschoben.
An der Frankfurter Börse legte die Telekom-Aktie am Morgen um 0,17 Prozent zu. MetroPCS-Aktien waren direkt nach Bekanntwerden des nachgebesserten Angebots um 3,3 Prozent gestiegen.
Mit den Änderungen reagierte die Telekom auf die Unzufriedenheit einiger Aktionäre mit den Bedingungen des Zusammengangs. Der Aktionärsberater ISS sprach sich etwa gegen die Annahme der ursprünglichen Offerte aus. MetroPCS solle besser unabhängig bleiben und sein Netz durch den Kauf von Frequenzen aufwerten. Mit der Kritik steht der Aktionärsberater nicht allein. Zwei Großaktionäre stellten sich ebenfalls gegen den Schulterschluss. Sie bemängeln, dass das fusionierte Unternehmen einen Teil der Kosten für die Übernahme als Schulden aufgebürdet bekommt.
Noch in der vergangenen Woche hatte ein Sprecher erklärt, die Telekom prüfe aktuell nicht, den MetroPCS-Aktionären ein neues Angebot zu machen. Doch der Druck wuchs mit jedem Tag, an dem die entscheidende Hauptversammlung näherrückte. Eine Ablehnung wäre für die Telekom die zweite Schlappe beim Versuch, T-Mobile USA neu aufzustellen. Vor anderthalb Jahren hatten die US-Wettbewerbshüter den 39 Milliarden US-Dollar schweren Verkauf an AT&T verhindert.
Mit MetroPCS soll das Sorgenkind T-Mobile USA endlich zukunftsfähig werden und eine kritische Masse an Kunden bekommen. Der viertgrößte amerikanische Mobilfunker geht mit dem fünftgrößten zusammen. Die Telekom wird 74 Prozent an der neuen Gesellschaft halten, die Aktionäre von MetroPCS sollen 26 Prozent bekommen. Gemeinsam kommen sie auf knapp 43 Millionen Kunden. T-Mobile litt in den vergangenen Jahren unter einem Schwund von Vertragskunden, wenngleich sich die Abwanderung verlangsamte.
Das im texanischen Richardson beheimatete Unternehmen verschiebt die außerordentliche Hauptversammlung wegen der neuen Offerte auf den 24. April. Auch wenn die Entscheidung über den Schulterschluss nun nicht an diesem Freitag getroffen wird, bleibt es ein bedeutender Tag für T-Mobile USA. Dann darf die Telekom-Tochter erstmals und als letzter großer US-Mobilfunker das begehrte iPhone von Apple ins Programm nehmen. (dpa/tc)
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