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Digitaler Brief

Telekom will mit De-Mail im Frühjahr starten

05.12.2011
Die Deutsche Telekom kommt mit ihrem digitalen Brief voran.

"Wenn alles planmäßig läuft, werden wir im Frühjahr an den Markt gehen", sagte der für De-Mail zuständige Telekom-Projektleiter Jens Mayer der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montagausgabe). Das Konkurrenzprodukt zum E-Postbrief der Post wird gemeinsam mit United Internet und Francotyp Postalia erstellt. "Das Interesse ist groß, sowohl bei Unternehmen als auch bei Privatkunden." Rund 1,3 Millionen Anfragen hätten allein die Telekom und United Internet registriert.

Eigentlich hatte die Telekom Anfang dieses Jahres loslegen wollen, aber dann verzögerte sich das Bürgerportalgesetz. Es kam zu monatelangen Verspätungen, bis die Systemanforderungen feststanden und die Provider ihre Akkreditierung beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik beantragen konnten. Das hat der Deutschen Post zeitlichen Vorsprung verschafft: Sie hatte ihren E-Postbrief Mitte 2010 freigeschaltet, ohne die Gesetzgebung abzuwarten. Mehr als 100 Großunternehmen, 3000 Mittelständler und mehr als eine Million Privatkunden hätten sich für den E-Postbrief angemeldet, zitiert die Zeitung einen Post-Sprecher.

Welche Preise die Versender an die Telekom zahlen müssen, steht nicht fest. Die Post verlangt für einen E-Postbrief mit 55 Cent ebenso viel wie für einen Standardbrief. "Unser Preis wird auf jeden Fall ein gutes Stück darunter liegen", sagte Mayer. Bezahlt werden könne über die Telefonrechnung, die Telekom werde aber auch andere Bezahlmöglichkeiten anbieten. Die Anmeldung ist wie bei der Post kostenlos, zudem sollen Privatkunden "mindestens in der Einführungsphase" ein Freikontingent samt ausreichend Speicherplatz bekommen.

Für Geschäftskunden will die Telekom Mayer zufolge das De-Mail-Angebot mit Druck- und Versandleistungen kombinieren. Dabei geht sie anders vor als die Post, die Kunden anbietet, elektronische Post für Offline-Kunden auszudrucken und konventionell zuzustellen. Einen solchen Medienbruch werde es bei der Telekom nicht geben. Die Sendungen würden entweder durchgängig digital oder auf Papier zugestellt. Je nach Region werde man mit verschiedenen Zustellunternehmen zusammenarbeiten, um die Portokosten für die Kunden zu optimieren, sagte Mayer. (dpa/tc)