Besser als Sign in with Apple?

Telekom, Vodafone und Telefonica unterstützen Mobile Connect

12.08.2019
Von 
Stephan Wiesend schreibt für die Computerwoche als Experte zu den Themen Mac-OS, iOS, Software und Praxis. Nach Studium, Volontariat und Redakteursstelle bei dem Magazin Macwelt arbeitet er seit 2003 als freier Autor in München. Er schreibt regelmäßig für die Magazine Macwelt, iPhonewelt und iPadwelt.
Mit Mobile Connect bieten Telekom, Telefonica und Vodafone ab sofort ein Handy-basiertes Anmeldeverfahren für Internetangebote wie Webshops.

Benutzername und Passwort sind noch immer Grundlage vieler Webshops, Internetdienste und sozialer Dienste. Weder Komfort noch Datensicherheit sind bei diesem Konzept aber befriedigend. Mit dem von der internationalen Organisation GSMA propagierten Verfahren Mobile Connect wollen die drei Mobilfunkanbieter Telekom, Telefonica Deutschland und Vodafone Deutschland aber ab sofort Abhilfe schaffen. Passwörter sind nicht mehr nötig, die Eingabe der Mobilfunknummer genügt. Wie im Februar angekündigt, wird das Verfahren ab sofort von den drei Netzbetreibern unterstützt.

Mobile Connect ist ein internationaler Standard der Organisation GSMA.
Mobile Connect ist ein internationaler Standard der Organisation GSMA.

Die drei Netzbetreiber wollen das Angebot auch international weiter ausbauen, es handelt sich nicht um eine nationale Lösung für den deutschen Markt: Nach eigenen Angaben sollen 70 Netzbetreiber in fast 40 Ländern Mobile Connect bereits eingeführt haben. Die Einbindung der neuen Lösung in ein Angebot kann laut Telekom etwa über den Anbieter Verimi erfolgen, für Kunden des Anbieters ist es bereits nutzbar.

Das Konzept: Statt einer mühsamen Anmeldung per Webformular genügt die Eingabe der Mobilfunknummer. Sofort erhält der Kunde eine SMS mit einem anklickbaren Link. Netzbetreiber wie die Telekom senden nach Anklicken des Links dem Anbieter dann die für die Zuordnung des Kunden nötigen pseudonymisierte Kundenreferenznummer zu.

Nutzbar ist Mobile Connect aber auch, um ein bestehendes Anmeldeverfahren zusätzlich abzusichern. Als ein so genanntes 2FA-Verfahren sorgt es dann für deutlich mehr Sicherheit als ein rein passwortbasiertes Verfahren.

Unsere Meinung

Die Unterstützung durch die drei Anbieter ist nicht überraschend, basiert es doch auf ihren Diensten Mobilfunknummer und SMS. Das Konzept ist aber nicht ohne Konkurrenz: Alternative Anmeldeverfahren gibt es von zahlreichen Anbietern wie Google, Facebook und Amazon – auch als Single Sign-on bezeichnet. In Kürze wird außerdem Apple mit „ Sign in with Apple“ eine eigene Anmeldemethode einführen – für Mobile Connect gibt es also einige Konkurrenz. (Macwelt)