Telekom verliert Interesse am Einsatz von Wimax

07.11.2006
Bei der Frequenzversteigerung für den Breitbandzugang per Funk wird der Carrier wohl nicht mitbieten.

Die im Dezember 2006 von der Bundesnetzagentur geplante Versteigerung von Funkfrequenzen für den Broadband Wireless Access (BWA) dürfte ohne die Telekom stattfinden. Der Bonner Carrier fehlt auf der Liste der Auktionsteilnehmer, welche die Bundesnetzagentur am 8. November schloss.

Anfang November hatte die Telekom überraschend erklärt, Wimax nicht für den schnellen Datenfunk nutzen zu wollen. Und Wimax gilt hierzulande im Zusammenhang mit der Frequenzvergabe für den BWA im 3,5-Gigahertz-Bereich als Synonym für den Breitbandzugang per Funk.

Zu viele Interessenten

Allerdings ist in den Vergaberichtlinien der Bundesnetzagentur Wimax nicht zwingend vorgeschrieben. Vielmehr sind die Bieter im Rahmen der Vorgaben bei der Wahl der entsprechenden Technik frei. Insgesamt hat die Bundesnetzagentur die Bundesrepublik bei der BWA-Versteigerung in 28 Regionen aufgeteilt. In jeder kommen vier Frequenzpakete unter den Hammer. Für das Versteigerungsverfahren hatte sich die Bundesnetzagentur entschieden, weil mit 1221 Anträgen von 102 Antragstellern die Zahl der zu vergebenden Frequenzpakete um ein Vielfaches überschritten wurde.

Laut Telekom haben die Erfahrungen aus zwei Wimax-Pilotprojekten gezeigt, dass diese Technik keine wirtschaftliche Alternative zu DSL und UMTS ist. Noch im März hatte der Konzern Wimax als Schlüsseltechnik zur flächendeckenden Breitbandversorgung gelobt. Die 180-Grad-Wende ist allerdings nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass der Bundesnetzagentur zufolge lediglich sieben bis acht Prozent der Bundesrepublik noch nicht breitbandig erschlossen sind. Weshalb sollte der Bonner Konzern hierzu eine dritte Infrastruktur aufbauen, für die die Bundesnetzagentur zudem noch bis 2011 eine Flächendeckung von 25 Prozent vorschreibt? Ferner scheint angesichts der Geschwindigkeitsfortschritte von UMTS - für 2007 sind bereits Transferraten von bis zu 7,2 Mbit/s im Gespräch - das Zeitfenster für einen Markterfolg von Wimax immer kleiner zu werden. (hi)