Double Play ab Juli

Telekom verhandelt weiter über VDSL-Öffnung

08.06.2009
Die Deutsche Telekom verhandelt weiterhin mit Konkurrenten über die Öffnung ihres schnellen VDSL-Netzes.
Ein VDSL-Kabelverzweiger der Deutschen Telekom
Ein VDSL-Kabelverzweiger der Deutschen Telekom
Foto: Telekom AG

"Die Gespräche verlaufen konstruktiv", sagte ein Telekom-Sprecher am Montag auf Anfrage. "Wir rechnen mit einem Vertragsabschluss noch im Sommer." Auf der Computermesse CeBIT im März hatte die Telekom angekündigt, dass Wettbewerber in Zukunft das auf Glasfaser basierende DSL-Netz für Telefon- und Internetanschlüsse nutzen können. Der Einstiegspreis für die Konkurrenten sollte den Angaben zufolge bei etwa 30 Euro pro Anschluss im Monat liegen und sinken, je mehr Kunden für das Netz gewonnen werden. Konkurrenten wie Vodafone und United Internet hatten schnell Interesse angemeldet.

Das ebenfalls auf der CeBIT angekündigte eigene VDSL-"Double-Play"-Angebot der Telekom soll nun voraussichtlich im Juli an den Markt gehen, sagte ein Sprecher der Telekom-Festnetzsparte T-Home am Montag auf Anfrage. Es beinhaltet nur Telefon- und Internetanschluss. Bislang können Telekom-Kunden das auf Glasfaser basierende schnelle VDSL-Netz der Telekom nur nutzen, wenn sie das "Triple-Play"-Angebot buchen, das neben Internet und Telefon auch Fernsehen ("Entertain") beinhaltet.

Die Verhandlungen mit der Konkurrenz entwickeln sich offensichtlich unterschiedlich. Während ein Vodafone-Sprecher den Fortgang der Gespräche bestätigte, scheinen die Verhandlungen bei anderen Wettbewerbern weniger reibungslos zu laufen: "Seit der CeBIT im März ist nichts mehr passiert", sagt Jürgen Grützner, Geschäftsführer des Branchenverbands VATM, in dem sich ein Großteil der Telekom-Konkurrenz zusammengeschlossen hat. Mehrfach seien Termine verschoben worden. Das Interesse sei der Wettbewerber sei allerdings ungebrochen, sagte Grützner. United Internet wollte sich zu dem Thema zunächst nicht äußern. Das Unternehmen hatte sich unlängst dem Branchenverband angeschlossen.

Mit dem größten DSL-Konkurrenten Vodafone verhandelt die Telekom unterdessen weiter: "Die Gespräche sind weiterhin im Gange", sagte Vodafone-Sprecher Jens Kürten. Auch die beiden Pilotprojekte zum VDSL-Ausbau in Würzburg und Heilbronn liefen auf Hochtouren. In den süddeutschen Städten sollen 2009 rund 50.000 Haushalte Anschluss an das auf Glasfaser-Kabeln basierende Netz erhalten.

Die Telekom bietet VDSL bislang in mehr als 50 deutschen Städten an. Mit dem neuen Double-Play-Angebot sollen Telefon- und Internetanschluss mit Übertragungsraten von 25 Megabit (Mbit) je Sekunde am Anfang rund 45 Euro monatlich kosten. Die schnellere Variante mit 50 Mbit/Sekunde kostet fünf Euro mehr. Hinzu kommen einmalige Bereitstellungsgebühren. (dpa/tc)