Walldorfer kooperieren auch mit Heidelberger Druckmaschinen AG

Telekom und SAP arbeiten an gemeinsamer Branchenloesung

05.01.1996

Die SAP-S, bis dato zu 75 Prozent Eigentum der SAP AG, war bisher allgemein auf Branchenloesungen spezialisiert. Jetzt ist eine klare Ausrichtung auf den Telecom-Markt geplant. Stimmen die Aufsichtsraete beider Firmen und die Kartellbehoerde zu, uebernimmt die Telekom AG 50 Prozent der SAP-S-Anteile, waehrend die bisherige Muttergesellschaft SAP nur noch 40 Prozent haelt. SAP-S-Geschaeftsfuehrer Achim Josefy, bisher mit 25 Prozent beteiligt, reduziert seinen Anteil auf zehn Prozent.

Die gemeinsam entwickelte Loesung wird nach Angaben von SAP-Pressesprecher Michael Pfister fruehestens 1998/99 fertig. Ziel ist es zunaechst, dem Geschaeftskundenbereich der Telekom eine branchenspezifisch optimierte R/3-Loesung fuer die Auftragsabwicklung und -steuerung zur Verfuegung zu stellen. Vertreter der SAP bezeichnen die Kooperation mit der Telekom inoffiziell als "Gruendung eines Kompetenzzentrums fuer die Telekommunikationsbranche" - einen Markt also, dem rasante Wachstumsperspektiven bescheinigt werden. Die entstehende Loesung soll spaeter weltweit vermarktet werden.

R/3 erhaelt Funktionen fuer die Serienmontage

Eine weitere Kooperation hat die SAP mit der Heidelberger Druckmaschinen AG vereinbart. Gemeinsam wollen die Firmen ein Softwareprojekt starten, in dessen Rahmen R/3 neue Funktionen fuer die variantenreiche komplexe Serienmontage erhalten soll. Die angestrebten Erweiterungen betreffen nahezu alle R/3-Module und sollen ein integrierter Bestandteil der SAP-Software werden.

Heidelberger Druckmaschinen zaehlt zu den grossen R/3-Kunden der SAP AG. Um die Software flaechendeckend einfuehren zu koennen, ist jedoch eine Ergaenzung der Funktionen im Bereich Montagesteuerung und -planung unabdingbar. Deshalb haben die Unternehmen zusammen ein Entwicklungsprojekt begonnen, das durch einen uebergreifenden Lenkungsausschuss auf den je-weiligen Vorstandsebenen ueberwacht wird.