Per Internet Zugang zum Weltmarkt

Telekom und Commerce One bauen B-to-B-Marktplatz

04.02.2000
MÜNCHEN (CW) - Die Deutsche Telekom und der E-Commerce-Spezialist Commerce One wollen gemeinsam einen Online-Marktplatz für den Bereich Business-to-Business (B-to-B) ins Leben rufen. Hier sollen Firmen künftig in der Lage sein, untereinander mit Gütern und Leistungen zu handeln.

Der Bonner TK-Konzern wird das E-Commerce-Projekt aufbauen und betreiben sowie Kataloge für anbietende Unternehmen erstellen und verwalten. Commerce One steuert zu dem Handelsplatz seine Software für elektronisches Beschaffungswesen bei. Die Telekom wird die Produkte der Amerikaner zudem an Unternehmen und andere Marktplatzbetreiber verkaufen. Der Bonner Carrier soll außerdem künftig in einem von Commerce One initiierten weltweiten Verbund von Online-Marktplatzbetreibern (Global Trading Web Advisory Council) vertreten sein und Verbindungen zu weiteren Handelsplätzen aufbauen. Dadurch sollen europäische Käufer und Lieferanten Zugang zum Weltmarkt erhalten. Weitere Informationen zum Start des Online-Marktplatzes sowie die anfallenden Transaktionsgebühren wurden bislang nicht veröffentlicht. Nach Angaben eines Telekom-Sprechers läuft derzeit ein Pilotprojekt, das auf der CeBIT 2000 in Hannover vorgestellt werden soll.

Commerce One hatte bereits mehrere Deals mit Carriern abgeschlossen. So betreibt die British Telekom "BT Marketsite" mit der Technik des E-Commerce-Spezialisten. Nach dem gleichen Strickmuster entstand "NTT Marketsite" des japanischen Telekommunikationsgiganten NTT.

Ein ähnliches Abkommen schloss die Firma mit der kanadischen TD Bank Financial Group. Auch der Automobilkonzern General Motors liierte sich mit Commerce One. Noch im ersten Quartal dieses Jahres will das Unternehmen den digitalen Marktplatz "GM Trade Xchange" eröffnen, über den Produkte, Rohmaterial, Ersatzteile und Dienstleistungen gehandelt werden sollen. Das elektronische Handelssystem wird mächtig sein: GM hat etwa 30000 Lieferanten und setzt mit ihnen pro Jahr ungefähr 87 Milliarden Dollar um.