Keine Auswirkungen auf Strategie und Organisation geplant

Telekom übernimmt Debis Systemhaus vollständig

18.01.2002
BONN (CW) - Der Automobilkonzern Daimler-Chrysler übt eine Verkaufsoption über seinen 49,9-prozentigen Anteil am IT-Dienstleistungsunternehmen Debis Systemhaus gegenüber der Deutschen Telekom aus. Dafür zahlt die Telekom 4,6 Milliarden Euro.

Durch die Transaktion übernimmt die Telekom das Debis Systemhaus, das mittlerweile als T-Systems ITS firmiert, vollständig. Im Oktober 2000 hat die Telekom bereits 50,1 Prozent an der ehemaligen Daimler-Tochter erworben. Über die restlichen 49,9 Prozent erhielt Daimler-Chrysler eine bis 2005 laufende Verkaufsoption.

Durch die Transaktion bleiben die Organisation und die strategische Ausrichtung von T-Systems ITS nach Angaben eines Telekom-Sprechers unverändert. Das Management sei schon seit langem durch T-Systems besetzt und die Integration in den Gesamtkonzern vollzogen worden. Daimler-Chrysler habe auf das Geschäft keinerlei Einfluss mehr genommen. Die Marke T-Systems sei nicht nur in Deutschland, sondern auch bereits in anderen Ländern etabliert worden, unter anderem Frankreich, Italien und Osteuropa. Dies werde wie geplant fortgeführt.

Den Verkaufspreis von 4,6 Milliarden Euro schätzen Analysten als hoch ein. Der Anteil wäre heute eher drei Milliarden Euro wert. Der hohe Betrag ist eine Folge des Übernahmezeitpunkts: Ende 2000 war der Höhepunkt der IT-Booms an den Aktienmärkten.

Die Transaktion bedeutet keine zusätzliche finanzielle Belastung für die Telekom. Das Unternehmen hatte die anstehenden Kosten bereits eingeplant. Trotzdem ärgern sich einige Anleger über die Kommunikationspolitik der Telekom, die noch Anfang des Jahres Anleihen am Markt platziert hat, ohne auf die bereits zum 1. Januar 2002 erfolgte Ausübung der Verkaufsoption durch Daimler-Chrysler hinzuweisen. (mo)