Dienste werden international ausgerichtet

Telekom sucht intensiveren Kontakt zur EG-Kommission

08.02.1991

BRÜSSEL (CW) - Die Deutsche Bundespost Telekom hat sich nach der Gründung von Tochtergesellschaften in Tokio, New York und London jetzt auch in Brüssel niedergelassen. Hauptargument für die belgische Metropole ist die Nähe zu den EG-Institutionen.

Die Entscheidung für die belgische Hauptstadt sei laut Helmut Ricke, Vorstandsvorsitzender der Telekom, auf die belgische Hauptstadt gefallen, weil die EG in den vergangenen vier Jahren mit der Öffnung des TK-Bereichs sowie der Effizienzstärkung des Sektors durch Harmonisierung wichtige Schritte in Richtung Binnenmarkt eingeleitet habe. Neben der Kontaktpflege zur EG werde das Büro außerdem die Beziehungen zu den Kunden und zur Telecom-Behörde RTT in Belgien ausbauen.

Im Verlauf der Pressekonferenz sagte Ricke, daß die Telekom vor einer ganzen Reihe von Herausforderungen stehe. So müsse das Unternehmen angesichts privater Konkurrenz sein Dienstleistungsangebot vergrößern, die Wettbewerbsfähigkeit stärken und ferner als Reaktion auf die weltweite Streuung der Kunden ihre Dienste zunehmend international ausrichten.

Es sei jedoch unwahrscheinlich, so der Telekom-Chef weiter, daß das Unternehmen in Kürze eigene ausländische Netze unterhalten werde. Hier unterscheide sich die Telekom von überseeischen und europäischen Partnern.

Sie sei aber an ausländischen Projekten zur Technologieförderung und strategischen Kooperationen in diesem Bereich interessiert.