Erster LTE-Sendemast

Telekom startet Live-Betrieb der vierten Mobilfunk-Generation

30.08.2010
Die Deutsche Telekom hat den Ausbau der vierten Mobilfunk-Generation in Deutschland gestartet.
Nehmen erste 4G-Basisstation in Betrieb: Telekom-Chef René Obermann und Staatssekretärin Tina Fischer. Links: Bürgermeister Hans-Joachim Winter. (Fotos: Deutsche Telekom)
Nehmen erste 4G-Basisstation in Betrieb: Telekom-Chef René Obermann und Staatssekretärin Tina Fischer. Links: Bürgermeister Hans-Joachim Winter. (Fotos: Deutsche Telekom)
Foto: Telekom AG

Gut drei Monate nach der Versteigerung der Lizenzen für den neuen Funkstandard LTE (Long Term Evolution) nahm Telekom-Chef René Obermann in Kyritz (Brandenburg) den ersten Sendemasten in Betrieb, der mit LTE ausgestattet ist. Bis zum Jahresende werde man rund 500 LTE-Standorte live schalten, sagte Bruno Jacobfeuerborn, Geschäftsführer Technik der Telekom Deutschland GmbH.

"Mit dem LTE-Ausbau fällt es uns leichter, die "weißen Flecken" zu beseitigen, in denen es noch keinen schnellen Internet-Zugang gibt", sagte Obermann. Als erstes profitiert der weiße Fleck in Brandenburg nordwestlich von Berlin von der neuen Breitbandversorgung. Der Funkmast in Kyritz versorgt nun unter anderem die Gemeinde Gumtow im Südosten des Landkreises Prignitz (3700 Einwohner), in der es bislang keinen breitbandigen Internet-Anschluss gab. Die Telekom kooperiere auch mit Wettbewerbern beim Ausbau des Netzes, sagte Obermann. "Alleine macht das keinen Sinn."

Der neue LTE-Sendemast der Telekom in Kyritz (Brandenburg)
Der neue LTE-Sendemast der Telekom in Kyritz (Brandenburg)
Foto: Telekom AG

Über die vierte Mobilfunk-Generation LTE können theoretisch Höchstgeschwindigkeiten von 50 Megabit pro Sekunde erreicht werden. In der Praxis werden zwei Megabit pro Sekunde erwartet, da sich mehrere Teilnehmer die Bandbreite der Funkzelle teilen müssen. Das entspricht der Geschwindigkeit eines üblichen DSL- Festnetzanschlusses. Die LTE-Antennen in Kyritz sind auf einem Funkturm in 60 Meter Höhe montiert. Das Signal wird in einem Radius von rund zehn Kilometer zu empfangen sein.

Bei der Versteigerung der LTE-Frequenzen hatten die Deutsche Telekom, Vodafone, E-Plus und O2 Telefónica zusammen 4,38 Milliarden Euro geboten. Die Telekom hatte 1,3 Milliarden für die Lizenzen ausgegeben. Bis Ende 2012 will die Telekom insgesamt zehn Milliarden Euro in den Ausbau ihrer Netze (Mobilfunk und Festnetz) investieren.

Telekom-Arbeiter auf der Spitze des LTE-Sendemasten in Kyritz
Telekom-Arbeiter auf der Spitze des LTE-Sendemasten in Kyritz
Foto: Telekom

Die Bewohner von Kyritz und Umgebung müssen sich noch einige Zeit gedulden, bis sie die neuen Funkstationen nutzen können. Erst Ende 2010 wird es erste Geräte geben, mit denen man Computer über LTE ans Internet anschließen kann. Mobiltelefone, die den LTE-Standard unterstützen, werden erst für Ende 2011 auf dem Markt erwartet.

Tina Fischer, Bevollmächtigte des Landes Brandenburg beim Bund, verwies auf die große Bedeutung, die das Internet als "Lebensader für die moderne Gesellschaft" habe. "Unternehmen, die sich hier ansiedeln wollen, fragen nicht mehr nach Straßenanschlüssen, sondern "Habt ihr eigentlich Breitband-Internet"." Mit einem schnellen Internet- Anschluss böten sich den Bewohnern auch Möglichkeiten beim Lernen oder im Gesundheitswesen. (dpa/tc)